Monday, December 19, 2016

Mehr Sexualdelikte durch Antänzer in Leipzig – Sorge vor Silvester

Die Zahl der Sexualstraftaten durch Antänzer in Leipzig ist nach Angaben des sächsischen Innenministeriums binnen eines Jahres förmlich explodiert. Auf eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Carsten Hütter (AfD) veröffentlichte Innenminister Markus Ulbig (CDU) jetzt eine „deliktspezifische Sonderauswertung von Straftaten“. Demnach kam es bis zum Stichtag 11. November 2016 bei sogenannten Antanzaktionen in Leipzig zu 37 sexuell motivierten Taten, im gesamten Jahr 2015 waren es lediglich vier solcher Fälle. Für die Silvesternacht existieren nach LVZ-Informationen bei der Polizei schon klare Zielvorgaben, etwa: „Verhinderung von Sexual- und Eigentumsdelikten in Menschenmengen als gruppendynamisches Phänomen“. Zum Jahreswechsel werde es „an Hotspots ein erhöhtes Polizeiaufgebot geben, um das Sicherheitsgefühl friedlich feiernder Menschen zu erhöhen und möglichen potenziellen Tätern das Gefühl zu vermitteln, dass sie nicht unbeobachtet sind“, so Braunsdorf. Zudem gehe es um eine „schnelle Identifizierung von Tätern bei entsprechenden Zeugenhinweisen“. Auch im Hinblick auf die Ereignisse im Jahr 2015 werde „das Phänomen Trickdiebstahl/Antänzer als kriminalistischer Schwerpunkt gesehen und werden die Einsatzkräfte dahingehend sensibilisiert“.In der Silvesternacht 2015/2016 hatte eine Bande von mindestens zehn Antänzern die Party auf dem Augustusplatz aufgemischt und eine Massenschlägerei provoziert (die LVZ berichtete). Zwischen 20 und 4 Uhr wurden allein hier acht Antänzer-Fälle gemeldet. So fassten Polizeibeamte eine 17-jährige Ukrainerin mit fünf gestohlenen Smartphones – sie diente den Antänzern als „menschliches Depot“. Spätestens seitdem steht das Thema ganz oben auf der Liste der Ordnungshüter. Wie berichtet, kümmert sich seit Fe-bruar 2016 eine Sondereinheit „Antänzer“ speziell um diese Fälle des Trickdiebstahls und auch der sexuellen Übergriffe. Bislang (Stand 16. Dezember) wurden 25 Haftbefehle gegen nordafrikanische, gewerbsmäßig handelnde Trickdiebe erlassen und in Vollzug gesetzt. Die Sonderermittler konnten jeden vierten Fall klären, womit inzwischen fast 300 Täter, vor allem aus Tunesien, Libyen und Marokko, aber auch aus Rumänien, Afghanistan und dem Irak, in einer speziellen Datei erfasst sind.
 http://www.lvz.de/Leipzig/Polizeiticker/Polizeiticker-Leipzig/Mehr-Sexualdelikte-durch-Antaenzer-in-Leipzig-Sorge-vor-Silvester

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