Thursday, December 22, 2016

Nach Anschlag am Berliner Breitscheidplatz: Berliner Justiz observierte Verdächtigen ein halbes Jahr

Die Berliner Justiz hat den zur Fahndung ausgeschriebenen Tunesier Anis A. von März bis September observieren lassen. Bei den Ermittlungen sei es um Informationen gegangen, wonach A. einen Einbruch plane, um sich dabei Mittel für den Kauf automatischer Waffen zu beschaffen - "möglicherweise, um damit später mit noch zu gewinnenden Mittätern einen Anschlag zu begehen", erklärte die Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch. Der Verdacht habe sich aber nicht erhärtet.Die verdeckte Überwachung habe lediglich Hinweise geliefert, dass Anis A. als Kleindealer im Görlitzer Park tätig sein könnte, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft weiter. Es habe auch Hinweise auf eine körperliche Auseinandersetzung in einer Bar gegeben. Diese Erkenntnisse wurden den Angaben zufolge zur Strafverfolgung den zuständigen Dienststellen weitergeleitet. Für den ursprünglichen Verdacht, dass er sich mit einem Einbruch Geld für einen möglichen Anschlag beschaffen wollte, habe es aber keine Hinweise gegeben - trotz Verlängerung der Überwachung. Deshalb musste die Observation den Angaben zufolge im September beendet werden.Seit Mittwochnachmittag sucht die Generalbundesanwaltschaft öffentlich nach dem Tatverdächtigen - dazu stellte sie Bilder und persönliche Angaben ins Internet. Die Behörden baten die Bevölkerung um Mithilfe, warnten aber zugleich, der Gesuchte "könnte gewalttätig und bewaffnet sein". Für Hinweise wurden bis zu 100.000 Euro Belohnung ausgeschrieben. A. ist demnach als islamistischer "Gefährder" bekannt. Das Schreiben dazu wurde auch auf Arabisch, Dari, Farsi und Urdu veröffentlicht. Nach dpa-Angaben überprüfte ein Spezialeinsatzkommando am Mittwochabend im Berliner Stadtteil Kreuzberg einen Mann, bei dem es sich aber nicht um A. handelte. Die "Welt" hatte dagegen berichtet, die Polizei habe zwei Wohnungen gestürmt. Das dementierte die Berliner Polizei auf Twitter mit den Worten "Das stimmt nicht".
 http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2016/12/lkw-anschlag-berlin-breitscheidplatz-fahndung-nach-taeter.html

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