Sunday, December 25, 2016

Terror ohne Kontext? Vom arabischen `Frühling´ zum Breitscheidplatz

Nach dem „mutmaßlichen Terroranschlag“ auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz darf man in Germany vor allem eines nicht: Zusammenhänge herstellen zwischen politischen Entscheidungen auf höchster Ebene und deren Konsequenzen in der realexistierenden Wirklichkeit.


von Ramiro Fulano


Erinnern wir uns kurz, wie alles angefangen hat, liebe Leserinnen und Leser: Vor rund fünf Jahren steigerte sich die veröffentlichte Meinung in einen Reigen von Jubelmeldungen hinein über etwas, das sie als „Aufbruch der arabischen Welt in die Demokratie“ missverstand. Die anschließende Dauerwerbesendung für „Arabischen Frühling“ wurde kaum ein Jahr später von der Realität eingeholt, als Ägypten sich in eine Filiale der radikalislamistischen Moslembruderschaft verwandelt hatte – pikanterweise als Ergebnis freier, gleicher und geheimer Wahlen.

Zuvor war jeder Zweifel an der demokratischen Reife der dortigen Zivilgesellschaft von Schreibtischtätern in Germany als „Ausdruck von Rassismus“ abgebügelt worden. Doch als sich herausstellte, dass diese Zweifel durchaus angemessen waren und weniger von einem schlechten Menschenbild, sondern von einem guten Realitätssinn zeugten, gestand das Milieu zwischen Spiegel und Zeit sich keinesfalls ein, dass man es von Anfang besser wissen konnte.

Im Gegenteil: Die offizielle Berichterstattung wurde auf den Kopierer gelegt und mit Libyen, Tunesien und Syrien multipliziert, obwohl sie schon in Ägypten nicht stimmte. Das war kein Bagatellverbrechen, liebe Staats- und Massenmedien, sondern ein Fall von grober Fahrlässigkeit im Umgang mit der journalistischen Sorgfaltspflicht; vielleicht war es auch Vorsatz.

Doch weiter im Text. Ab 2012 brechen aus dem Nahen und Mittleren Osten so viele Menschen Richtung „Europa“ auf, dass die deutsche Bundeskanzlerin schließlich ihre inzwischen berühmt-berüchtigte offene Einladung an alle und jeden aus der ganzen Welt ausspricht. Etliche Millionen aus Asien und Afrika folgen ihr und bleiben in Notunterkünften oder unterwegs auf der Strecke. Doch rund anderthalb Millionen „Refugees“ schaffen es ins gelobte Land, nach „Deutschland in Europa“.
Hier fließen Milch und Honig in Gestalt staatlich garantierter Sozialleistungen und zivilisatorischer Mindeststandards auf dem Gebiet der Menschenrechte. All dies Errungenschaften, die sich „die schon länger hier Anwesenden“ über Jahrzehnte hart erarbeiten mussten und die nun seitens des politischen Establishment wahllos verschleudert werden. Großzügigkeit fällt leicht mit etwas, das einem nicht gehört, nicht wahr, liebe Afghanistankoalition von schwarz-rot-grün?

Im September des Jahre 2015 erblüht die „schlimmste Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg“ in altweibersommerlicher Pracht: Massenhaft fiebern Jung und Alt mit Teddybären unter dem Arm den „Refugees“ entgegen. Es mag der Willkommenskultur so vorgekommen sein, als könnte sie sich mit ein paar bunten Luftballons und Altkleiderspenden der Untaten ihrer Eltern- und Großelterngeneration entledigen: Als wären die ca. sechs Millionen Opfer des Holocausts in Form von einer Million „Refugees“ wiederauferstanden.
Endlich, endlich, liebes uffjeklärtes Milieu: Das war der Moment, in dem die ganze vermurkste und vermarxte, verschwiemelte und verlogene deutsche Geschichte endlich gerettet werden konnte – oder etwa nicht? Doch von Anfang an beschlich einen der Verdacht, als ginge es bei der deutschen Willkommenskultur weniger um die Bedürfnisse der „zu uns Geflüchteten“, als um die emotionale Gemengelage zwischen unaufrichtig betriebener „Bewältigung der Vergangenheit“ und cleverem Standortmarketing.

Niemand lässt von sich gern behaupten, ein nützlicher Idiot oder eine nützliche Idiotin zu sein. Vor allem, wenn er/sie ahnt, dieser unanständige Verdacht könnte berechtigt sein. Im selben Maß, in dem sich die Zweifel an der offiziellen Version der Staats- und Massenmedien ausbreiteten, riegelte sich die „Willkommenskultur“ gegen jede Anfechtung durch die realexistierende Wirklichkeit ab.

FlüchtlingshelferInnen jederlei Geschlechts wurde es von ihresgleichen untersagt, Anzeige zu erstatten, wenn sie das Opfer schwerer Straftaten wurden. Revolten in Notunterkünften wurden zu folkloristischen Ereignissen idealisiert. Gewaltsame Übergriffe auf Polizistinnen und Polizisten wurden mit dem hämischen Hinweis quittiert, das wäre eben ihr „Berufsrisiko“ in einer multikulturellen Gesellschaft.

Wenn „Refugees“ ihre Notunterkünfte abfackelten, war von „Traumatisierten“ die Rede, die Hilfe brauchen. Aufgedeckte Anschlagspläne wurden verschwörungstheoretisch uminterpretiert. Der marodierende Sex-Mob der letzten Neujahrsnacht wurde zum „männertypischen Verhalten“ umdefiniert. Kurz gesagt: Das linksalternative Milieu versuchte, unter Zuhilfenahme der Täter vor allem eins zu retten - seine eigene Weltanschauung.

Das politisch und medial tonangebende Deutschland ließ in den vergangenen anderthalb Jahren keine Gelegenheit aus, Gewaltverbrechen zu verniedlichen, zu relativieren, umzudeuten und zu entschuldigen – und sei es auch um den Preis, sich zum Komplizen der Täter zu machen. Dies ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass es der Szene zwischen TAZ und Spiegel, zwischen FAZ und Zeit, offensichtlich gar nicht schnell genug mit der freiwilligen Selbstabschaffung gehen kann.

Doch könnte die Selbstmordsekte in der veröffentlichten Meinung bitte darauf verzichten, ihren Todeswunsch mit unbeteiligten Dritten zu teilen? Man möchte schließlich nicht überall so dringend sterben, wie im uffjeklärten Milieu.

In den letzten sechs Monaten holte die Wirklichkeit die politische und mediale Kaste in diesem Land dann vollends ein: Eine nie zuvor dagewesene Anschlagsserie erschütterte Frankreich und Germany. Deren Zusammenhang mit den einsamen politischen Entscheidungen von Deutschlands beliebtester Anti-Deutscher wurden nach der Methode „weil nicht sein kann, was nicht sein darf“ ignoriert und geleugnet. Je dringender der IS (Islamische Staat) sich in seinen Mitteilungen der Urheberschaft von Terroranschlägen bezichtigte, desto entschiedener wurden Bekennerschreiben bezweifelt und dementiert.

Wer den offiziellen Beteuerungen jetzt noch glaubt, ist ungewiss. Denn man hätte es sich vorher denken können, dass sich unter den Strom von Millionen „Refugees“ auch ein paar Terroristen mischen. Das stand zumindest in gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen zu keiner Zeit in Frage.

Libanesische Sicherheitsdienste gehen davon aus, dass ein bis zwei Prozent der „Refugees“ zu radikalislamistischen Terrormilizen zählen. In London schätzt der Geheimdienst, dass inzwischen 7.000 terroristisch geneigte Menschen aus dem islamistischen Milieu in Deutschland ansässig sind. Der deutsche Geheimdienst schätzt 500 davon als so gefährlich ein, dass sie jederzeit einen Anschlag verüben können. Er hat aber nur die Mittel, um die Hälfte von ihnen zu observieren. Denn gedankenpolizeiliche Dienstleistungen aller Art sind aus Sicht der politisch Verantwortlichen gerade mindestens genauso wichtig, wie die Abwendung schwerster Gewaltverbrechen an der Zivilbevölkerung.

Man behält in diesem Punkt nur ungern Recht, aber 1% von einer Million sind 10.000 Personen. Und was eine davon anrichten kann, hat man gerade in Berlin gesehen – „verschwindende Minderheit“ hin oder her.
Jene Journaille, die emotional und politisch am stärksten in „Willkommenskultur“ investiert hat, läuft indes zur Höchstform auf. Der TAZ, dem Zentralorgan der „Gegenöffentlichkeit“, gelang es, den Vogel abzuschießen. Sie erfand den fahrerlosen LKW und reduzierte das Massaker von Berlin im selben Atemzug auf einen Verkehrsunfall: „LKW bringt 12 Menschen um“! Darüber kann man nur lachen, denn zum Weinen ist die Zeit zu schade.

Selbstverständlich ist diese Überschrift nur die Spitze eines Eisberges, der sich unter der Wasseroberfläche bewegt: das uffjeklärte Bauchgefühl. Und das „empfindet“, dass an der seit einem Jahr eskalierenden Terrorwelle von „Climate Change!“ bis „Islamophobie!“ alles Mögliche schuld sein kann – nur nicht die Täter.
Die Versuche des politischen Establishments und seiner Erfüllungsgehilfen in den Staats- und Massenmedien, die Fakten der Fiktion anzupassen, sind schon lange nicht mehr komisch. Sie sind inzwischen auch nicht mehr tragisch. Sondern sie sind bloß noch zynisch, denn diese Kreise setzen willentlich oder fahrlässig das Leben Dritter aufs Spiel, um die eigene Existenz zu retten.

Dass nun ausgerechnet jenes Establishment, das die unschönen Begleiterscheinungen der Willkommenskultur unter den Teppich kehren wollte, den Spieß umzudrehen versucht und von „Fake News!“ fantabuliert, ist zutiefst menschenverachtend. Auch Menschen, die schon länger hier leben, haben nämlich Rechte, die zu achten wären: Und dazu zählt das Recht auf Leben.  
http://haolam.de/artikel_27532.html

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