Monday, March 13, 2017

Die Rückkehr des Judenhasses

Kürzlich fühlte ich mich an Bendix erinnert, als ich vernahm, wie der neue deutsche Aussenminister in Washington den Amerikanern Vorhaltungen über Religionsfreiheit machte. Diese Person, Sigmar Gabriel, ist nicht nur blass, ihm fehlt in der Aussenpolitik auch jede Fachkompetenz. Dennoch benimmt er sich wie ein Elefant im Porzellanladen, wenn er die Trump-Administration über den Respekt vor dem Islam und Religionsfreiheit belehrt. Ebenso belehrend war die deutsche Verteidigungsministerin auf der Münchner Sicherheitskonferenz, als sie an Amerika gerichtet vor Islamophobie warnte.Vorab möchte ich dies als ein in Deutschland lebender Ausländer klarstellen: Die Deutschen haben keine Legitimation für solche Belehrungen. Aus dem Munde dieser Politiker höre ich das, was mein jüdischer Lehrer Adorno im Aufsatz «Auf die Frage: Was ist deutsch?» an den Deutschen beanstandete: «Selbstvergötzung» und «kollektiver Narzissmus». In der heutigen Situation ist stattdessen eine Verantwortungsethik gefordert im Umgang mit Muslimen und Juden, die in Deutschland leben. Belehrungen führen ins Nichts. Deutsche Politiker, die die Welt vor Islamophobie schützen wollen, übersehen geflissentlich, wie im eigenen Land der Antisemitismus ungeahndet in der Islamgemeinde gedeiht. Während des Gazakrieges 2014 wurden 1596 antisemitische Straftaten von Muslimen verübt. In diesem Zeitraum hat kein einziger Jude einem Araber etwas angetan. Und wie reagiert die ansonsten belehrende Politik hierauf? Die Zeit vom 9. Februar 2017 schrieb: «Antisemitische Taten werden, wenn sie von Zuwanderern begangen werden, als politisch motivierte Ausländerkriminalität verbucht und tauchen in der Antisemitismusstatistik gar nicht auf.» Ein Jahr vor dem zitierten Artikel berichtete der Spiegel: «Übergriffe auf Juden mehren sich», aber sie werden als solche «oft nicht erfasst». Warum? Die Antwort lautet: Weil die Täter Araber und keine deutschen Nazis sind. Ein deutscher Richter sprach nach ­diesem Spiegel-Bericht antisemitische Täter frei, wies sogar den Vorwurf des Antisemitismus zurück mit dieser Begründung: «Die Täter hätten nur die Aufmerksamkeit auf den Gazakonflikt lenken wollen.» Ich füge hinzu: Das ist nicht das, was Deutsche gern Einzelfall nennen, sondern die Regel im heutigen Deutschland. Arabischer Antisemi­tismus wird nicht nur verdeckt, sondern als solcher statistisch gar nicht erfasst, auch strafrechtlich nicht verfolgt. Ich frage provokant: Haben die Deutschen ihren Mord an Juden vergessen?
 http://bazonline.ch/ausland/standard/die-rueckkehr-des-judenhasses/story/17648613

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