Thursday, March 30, 2017

Für bis zu 1.350 Euro: Asylwerber kauften gefälschte Führerscheine

Ein weiterer Fall voller Rätsel: Eine türkische Bande verkaufte von der Ukraine aus gefälschte, polnische Führerscheine. Das Landeskriminalamt Niederösterreich konnte in Zusammenarbeit mit anderen Landesstellen rund 70 Käufer in Österreich ausfindig machen und anzeigen.Brisant: Der Großteil der Abnehmer waren Asylwerber! Wie auch in anderen Fällen stellt sich hier vor allem die Frage: Woher haben Asylwerber – in der Grundversorgung – das Geld, um einen gefälschten Führerschein zu kaufen? Woher haben sie Geld für ein Auto, ohne das der Führerschein wenig Sinn machen würde?Für die Bestellung der gefälschten Dokumente, darunter der polnische Führerschein, ein polnischer Meldenachweis und ein polnisches Fahrschulzeugnis, zahlten die Empfänger, die teilweise als Vermittler auftraten, zwischen 650 und 1.100 Euro. Als Gesamtprovision von den „Endverbrauchern“ kassierten sie dann bis zu 1.350 Euro. Das ist deutlich mehr, als ein Asylwerber pro Monat erhält. Woher hatten also die betreffenden Personen das Geld, um sich einen gefälschten Führerschein zu bestellen?Die Geschäfte der Türken-Fälscher flogen im vergangenen Oktober auf. In Neunkirchen (NÖ) führten die Ermittlungen aufgrund einer beschädigten Paketsendung direkt zu einem Asylantenheim. Das Paket enthielt drei gefälschte Führerscheine. Adressiert war es an türkische Staatsbürger, die neben dem Asylheim ein Mehrparteienhaus bewohnten und offenbar als „Vermittler“ auftraten. Die Käufer wurden wegen Fälschung besonders geschützter Urkunden und wegen Annahme, Weitergabe oder Besitz falscher oder besonders geschützter Urkunden bei den zuständigen Staatsanwaltschaften angezeigt.
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