Der gewaltsame Tod des Ehepaars Springmann hat Ronsdorf bis ins Mark
erschüttert. Die Anspannung im Stadtteil ist noch immer zu spüren, denn
einen Monat nach der blutigen Tat sind ungewöhnlich wenige Fragen
beantwortet. Keine Pressekonferenz, kein Medienaufruf, seit fast vier
Wochen keine essenziellen Neuigkeiten zu Täter und Tatumständen.
Viele Ronsdorfer haben Angst, weil Staatsanwaltschaft und
Mordkommission bislang noch immer nicht ausgeschlossen haben, dass es
sich bei der Tat um einen Einbruch gehandelt hat – auch wenn einiges
dagegen spricht. Die Sorge, dass so ein – angenommener – Einbruch wieder
passieren könnte, treibt bereits merkwürdige Blüten. „Es gibt Leute aus
der Nachbarschaft, die ihr Haus verkaufen wollen und jetzt keine
Interessenten mehr finden“, berichtet Köhler.
Die WZ konfrontierte Staatsanwalt
Hauke Pahre mit den Sorgen der Ronsdorfer. Kann ein Einbruch
ausgeschlossen werden? „Das ist Täterwissen, das wollen wir nicht
preisgeben“, sagt Pahre. Er wiederholt das seit Wochen
gebetsmühlenartig. Pahre wirbt um Verständnis: „Wir haben die
Entscheidung zu schweigen nicht leichtfertig getroffen, sondern ganz
bewusst.“
Er verweist darauf, dass das
Anwesen der Springmanns noch immer nicht abschließend von der
Spurensicherung analysiert wurde. „Das wird auch noch mindestens eine
Woche dauern“, sagt Pahre. Zumindest ein Signal kann er geben: „Wir
kommen im Rahmen der Ermittlungen voran.“ Man arbeite weiter unter
Hochdruck an dem Fall, die mehr als 20-köpfige Mordkommission sei nicht
verkleinert worden.
Es bleiben nur
Spekulationen. Nach einem ersten Aufruf sprach die Mordkommission mit
Zeugen und Angehörigen. Eine weitere Öffentlichkeitsfahndung blieb
bislang gänzlich aus. Es wurde keine Belohnung ausgesetzt. Werden jetzt
nur noch vor Ort Beweise gesammelt, für eine Fährte, die schon längst
aufgenommen wurde? Dazu gibt es keine offiziellen Antworten.
http://www.wz.de/lokales/wuppertal/getoetetes-ehepaar-in-wuppertal-funkstille-beunruhigt-anwohner-1.2420144
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