Thursday, May 04, 2017

Alternative für Israel

Kaum hatte jüngst der Unabhängige Expertenkreis Antisemitismus seinen Bericht vorgestellt, in dem »Israelkritik« als die Ausdrucksform eines »modernen« Antisemitismus vorgestellt wird, ließ der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel es beim Antrittsbesuch in Israel krachen. Statt eines Treffens mit Premier Benjamin Netanjahu zog der Deutsche das mit zweifelhaften »NGO« vor.
Versuche des Sozialdemokraten, seine Entscheidung als »Normalität« darzustellen, offenbarten nur deren Absurdität: Treffen mit »regierungskritischen« Aktivisten gehören nicht zum regelmäßigen Programm von Besuchen deutscher Politiker in demokratischen Staaten. Und abgesagte Auftritte türkischer Politiker in Deutschland belegen, daß eben doch nicht jeder Gast Rederecht genießt.
Versuchte Sigmar Gabriel, Benjamin Netanjahu mit der Unterstellung »innenpolitischer Motive« zu diskreditieren, laden im Stern veröffentlichte Umfrageergebnisse ein, über Absichten des Deutschen nachzugrübeln: 71 Prozent der Befragten verneinen, daß »deutsche Politiker [sich] vor dem Hintergrund der besonderen Beziehungen beider Länder« mit Kritik an J’lem zurückhalten sollten.
Unter Anhängern der SPD sind es sogar 78 Prozent der Befragten, die eine solche Rücksichtnahme ablehnen. Beschämender als diese Zahl ist freilich die Tatsache, daß es ganz offenbar ausgerechnet Anhänger der AfD sind, die am ehesten bereit wären, die »besonderen Beziehungen beider Länder« zu würdigen. Hier lehnen »nur« 58 Prozent der Befragten deren Berücksichtigung ausdrücklich ab.
Daß Anhänger der Alternative für Deutschland sich als am israelfreundlichsten zeigen, ist ein für Deutschland entlarvendes Ergebnis der Umfrage: Es offenbart, daß und wie verbreitet sich als »Israelkritik« tarnender Antisemitismus ist. Und es es belegt, daß auch und gerade die sich als »demokratisch« von der AfD abgrenzenden Parteien im Umgang mit dem Phänomen versagen.
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