Thursday, May 18, 2017

ES GIBT KEINE DEUTSCHE KULTUR ODER WIE ÖZOGUL DIE SCHOA RELATIVIERT

Aydan Özoguz hat sich auf ein schwieriges Terrain begeben. Sie ist nicht dumm, sie hat nur Pech beim Denken. Eine satirische und damit höchst ernste Betrachtung in 3 Akten
PROLOG

Unter dem Deckmantel der Satire könnte ich nun Frau Özogul beflegeln, sie als "Islam-Schlampe" und ähnliches bezeichnen. Ein Hamburger Gericht macht es seit heute möglich. Das wäre kulturlos und tatsächlich eine der negativen Facetten deutscher Kultur, die Frau Özogul wahrscheinlich genau auf dieser Grundlage heftig wie generalisierend kritisiert hätte.

ERSTER AKT


Wissenschaftlich betrachtet ist es nicht wert, ihre Äußerung näher zu widerlegen. Damit dies so gesagt werden kann, zeigt deutlich, dass Frau Özogul in der Theoriebildung noch fest im völkischen Denken verankert ist. Findet sie dieses implizit eingeforderte Substrat - eine statisch ewig gleiche Kultur huckepack getragen vom einem ewig gleichen Volke - nicht, was natürlich nicht möglich sein kann, dann dient ihr dies als Beweis, dass es eben keine spezifische deutsche Kultur gäbe. Ein Zirkelschluss. Sie denkt a-historisch und monolithisch und ist gefangen in der Denke reaktionärer, völkischer Spätromantik, was sie stammelnd mit dem Zungenschlag der Dekonstruktion vorträgt, worin alles Konstruktion und alles relativ ist.

Das Problem ist, wenn alles relativ ist, zu was ist es dann relativ und wenn alles Konstruktion ist, was ist dann die Substanz? Doch mit solchen schwierigen Fragen, will ich ihr dahin geschwätztes Sätzlein nicht beschweren. Ihr Sätzlein zeigt deutlich, wer die falsche Frage im Kopf hat, kann nur eine falsche Antwort erhalten bzw. finden. Das lernt man in der Talmud-Schule. Darum lernt man im Disput.

Aber sie legt nach: Nur die Sprache, die deutsche Sprache erkennt sie als Konstante, als das gemeinsame. Welch Lächerlichkeit. Ich denke man lernt schon in der Schule von der Entwicklung der Sprachen, namentlich der deutschen Sprache. Es ist markant bildungsfern, was sie da äußert und wohl von jenem monolithischen Weltbild, welches an ihrer Wiege stand, geprägt.


ZWEITER AKT

Müßig ist es hier, auf die inneren Widersprüche hinzuweisen: Einerseits Multi-KULTURalität zu verteidigen, andererseits Deutschland genau dies, Kultur, abzusprechen, einerseits verantwortlich zu sein für Integration, andererseits wohin integrieren, wenn es gar keine deutsche Kultur gibt. Sie würde sicher nie und nicht sagen, es gäbe keine türkische oder islamische Kultur. Nein, diese kehrt sie bei Bedarf stets und gerne und stolz hervor.

Klassische double standards halt. Dies sind erkenntnistheoretische und konzeptionelle Ärgernisse und wäre sie nicht Integrationsministerin, ihr geschwätztes Sätzlein würde nicht mal zum Bestehen eines Pro-Seminars reichen. Nein, sie wollte nicht etwas neues zur Wissenschaft, zum Erkenntnisfortschritt beitragen. Ihr geht es um Politik. Nun kann man viel hineingeheimnissen in ihre Sätzlein, was ihrer wahre Absicht denn sei und vieles mehr. Je nach politischen Standpunkt wird man fündig werden.


DRITTER AKT

Ihr Sätzlein ist in Wahrheit ein Ungeheuer, denn sie blendet aus, nein negiert, eine jener - neben und mit vielen anderen - dynamischen Konstaten deutscher Kultur, die keine rühmliche Seite deutscher Kultur darstellt: Ihren Antisemitismus, ihren Hass auf Juden, die Schoa. Erinnerungskultur. Mit einem geschwätzten Sätzchen fegt sie, die Sozialdemokratin, diese vom Tisch.

Aber sie blendet auch aus, was Juden zum Aufstieg und Glanz deutscher Kultur beigetragen haben. Über Jahrtausende! Mit einem Sätzchen wird jüdische Geschichte in Deutschland zur quan­ti­té né­g­li­gea­b­le erklärt, nein denunziert.  Was Özogul macht, ist das, was wir von heutigem Antisemitismus islamischer Prägung her kennen: Negieren und Ausblenden und Fälschen von Geschichte. Wir kennen dies von ihren Brüdern im Geiste wie im Blute: Leugnen, dass Jerusalem etwas mit Israel, etwas mit dem Judentum zu tun habe, Israel delegitimieren, double standard und Pallywood, um Terror im Namen des Islam auszuüben.

Man erkennt das Muster: Spricht man Deutschland seine Kultur ab, spricht man Deutschland seine Geschichte, die gute wie die schlechte, die große, wie die niederträchtige, ab. Man delegitimiert Deutschland, so wie der Islamismus heute Israel zu delegitimieren versucht, indem man dem Judentum seine Geschichte abspricht. Das ist die Botschaft von Özogul.





PS: Wollen wir nicht vergessen, dass Özogul bei einer Razzia gegen Islamisten Augenmaß forderte. Auch das ist deutsche Geschichte, deutsche Kultur.

Naftali Neugebauer
Naftali Neugebauer ist Mitgründer und CEO von PRIKK.
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