Am Donnerstag hat der Teufel im Landtag von Baden-Württemberg die Gestalt von AfD-Mann Rainer Podeswa
angenommen und die Verbrennung von Frauen für die Klimarettung
gefordert. Fast alle Qualitätsmedien hielten es für so wahrscheinlich,
dass dieser Fake wahr sein könnte, dass sie umgehend eine News daraus
gemacht haben. Mit allen Zeichen rasender Empörung unterrichteten von
Welt über Focus bis Stern ihre schwindende Leserschaft über die
satanische Rede des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der AfD.
Am nächsten Tag mussten alle den Schwanz einziehen und sich
korrigieren, weil Podeswa natürlich nichts dergleichen gesagt hatte.
Allein die Tatsache, dass unsere Qualitätsmedien glauben und ihren
Lesern weismachen wollten, dass die dpa-Meldung über den angeblichen
menschenverachtenden Skandal wahr ist, dass keiner auf den Gedanken kam,
eine so haarsträubende Geschichte nachzuprüfen, wirft ein Schlaglicht
auf die Verkommenheit der veröffentlichten Meinung. Übertroffen wird die
Perfidie höchstens von „Richtigstellungen“, wie sie von T-Online veröffentlicht wurden:
Gestern betitelten wir einen Artikel: „AfD-Mann empfiehlt
Frauenverbrennung gegen den Klimawandel“. Diese Schlagzeile und die
damit verbundene Interpretation der Absichten des AfD- Abgeordneten
Rainer Podeswa waren falsch. Wir haben uns bei der Arbeit ausschließlich
auf eine Meldung der Deutschen Presse Agentur (dpa) verlassen und
Inhalt und Richtigkeit nicht angemessen geprüft. Dabei haben wir unsere
eigenen Ansprüche nicht erfüllt.“ Entschuldigung? Fehlanzeige! im Gegenteil: „Man
kann Podeswa also vorwerfen, er habe einen unangemessenen und extrem
provokanten Vergleich zwischen den Ansichten der Grünen zum Klimawandel
und den Handlungsweisen im Mittelalter gezogen.“ Rechthaberei statt Reue über das eigene Fehlverhalten. Die nächste auf Fake-News beruhende Kampagne ist vorprogrammiert.
Podeswa wurde einen Tag lang wie die berühmte Sau durchs Mediendorf
getrieben. Keinem der Qualitätsjournalisten kommt es offenbar in den
Sinn, wie sehr ihr Verhalten dem ihrer Kollegen in totalitären Systemen
gleicht, wenn sie auf angebliche Feinde gehetzt wurden. In beiden
deutschen Diktaturen bekamen die Journalisten noch Anleitungen und
Befehle, heute wird im eigenen politisch-korrekten Auftrag gehandelt,
ungeachtet aller Folgen.
Der verbalen Dämonisierung der AfD folgen auf der Straße die Kämpfer
von der Antifa und ihre Gesinnungsgenossen mit Zaunlatten, Steinen,
Flaschen, Blendgranaten. Wer sich offen zur AfD bekennt,
riskiert beschimpft, bespuckt oder verhöhnt zu werden. Die Bilder, wie
beispielsweise der Ex-Sozialdemokrat und AfD-Landtagskandidat Guido Reil
auf der Demo zum 1. Mai von finster blickenden Gewerkschaftern bedrängt
wird, sind auf YouTube zu sehen.
In Berlin
wurde aktuell die Chefredakteurin der Lokalzeitung „Kiez und Kneipe“
bedroht mit „Pass auf, dass dir nicht mal was beim Radfahren passiert“,
weil sie in einer Reihe zur Bundestagswahl eben auch den Kandidaten der
AfD zu Wort kommen lassen wollte.
In ganz Schleswig-Holstein soll es nur noch zwei Wirte geben, die es
wagen, der AfD einen Raum zu vermieten. Einer davon will demnächst
aufgeben. Wie es Hotels ergeht, die einen AfD-Parteitag bei sich
abhalten lassen, hat man unlängst in Köln erlebt. Die Hotelkette hat
schon bekundet, dass sie ihre Räume nicht mehr zur Verfügung stellen
will.
Charakteristisch für die Stimmungsmache ist die Aktion einiger Jusos in der Innenstadt von Neuss, die ein fröhliches Dosenwerfen auf „Nazis“
veranstaltet haben. Die Nazis waren neben Donald Trump, Marine Le Pen
und Frauke Petry noch andere AfD-Politiker. Dem Jungvolk ist anscheinend
nicht bewusst, dass es sich benimmt wie seine lieben Großeltern oder
vielleicht Urgroßeltern, die sich seinerzeit auch einen Riesenspaß
daraus gemacht haben, Menschen zu bewerfen.
In Deutschland 2017 findet täglich Menschenjagd statt, ausgeübt von
Leuten, die beteuern, sie schämten sich in Grund und Boden für das, was
in Deutschland mal möglich war. Sie wiederholen aber die Haltungen und
Handlungen derer, die sie zu ächten vorgeben und können sich der
klammheimlichen Freude ihrer Gesinnungsgenossen sicher sein. Unsere
Qualitätsjournalisten gießen mit Kampagnen wie der gegen Podeswa noch Öl
ins Feuer, statt Alarm zu schlagen, weil unser demokratisches Haus an
allen vier Ecken brennt.
http://www.achgut.com/artikel/die_hexejagd_auf_die_afd / Vera Lengsfeld
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