Tuesday, August 15, 2017

Jüdische Gäste: Duschen vor Schwimmbad

 
Foto: Screenshot

„An unsere jüdischen Gäste. Frauen, Männer und Kinder. Bitte duschen Sie, ehe Sie ins Schwimmbad steigen und danach.“ Dieser ausgedruckte Hinweis hing im Apartmenthaus Paradies Hotel im Schweizer Dorf Alrosa.
Das berichtete der israelische Kanal 10 am Montagabend. „Falls Sie diese Anweisung nicht befolgen, bin ich gezwungen, für Sie das Schwimmbad zu sperren“, stand weiter auf dem englischsprachigen Schild. Darunter, etwas kleiner gedruckt: „Danke für Ihr Verständnis. Ruth Thomann.“
Der Moderator des TV-Kanals erklärte, dass dieses „antisemitische“ Schild schlimme Assoziationen mit Gaskammern erwecke, gerade wegen der Aufforderung zu „duschen“. Der Reporter Tal Schorer redete mit der Direktorin des Hotels: „Am Samstag Früh sah ich einen Juden auf dem Weg zu Schwimmbad, ohne zu duschen und ohne alles. Dann kam ein anderer Gast, der mit einem T-Shirt bekleidet ins Wasser stieg. Daraufhin verfasste ich das Schild, weil ich nicht wusste, was ich schreiben sollte.“
Seit vielen Jahren besuchen (fromme) Juden das Hotel, „und wir haben kein Problem damit“.
Das Schild habe sie entfernt, nachdem Gäste sich beschwert hätten. Thomann gestand im Nachhinein, dass die den Aufruf „an alle Gäste des Hauses“ hätte richten müssen.
Die stellvertretende Außenministerin Israels, Tzipi Hotovely, empörte sich über den antisemitischen Vorfall im Schweizer Ort Arosa. Sie bezeichnete den Vorfall „einen antisemitischen Akt der schlimmsten und hässlichsten Art“, ausgerechnet in einem Appartementhotel, das jedes Jahr jüdische Gruppen beherberge. Hotovely sprach mit dem Israels Botschafter in die Schweiz, Jacob Keidar. Der informierte sie, dass das Schild bereits entfernt worden sei. Der Botschafter hatte zuvor mit dem schweizerischen Außenministerium gesprochen und es aufgefordert, diese Handlung verurteilen.
Hotovely forderte, dass die Frau, die das Schild aufgehängt hatte, vor Gericht gestellt werden sollte. Es nur zu entfernen reiche nicht aus. „Leider ist der Antisemitismus in Europa immer noch eine Realität und wir müssen dafür sorgen, dass die Strafe für solche Vorfälle jenen als Abschreckungsmittel dient, die noch den Keim des Antisemitismus in sich tragen.“

http://news.nana10.co.il/Article/?ArticleID=1259944&sid=126 
http://www.presseportal.de/blaulicht/27

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