Saturday, July 21, 2018

Nach Messer-Attacke in Plüderhausen: Polizeischutz für das Opfer und seine Familie


Der 53 Jahre alte Mann, der am Donnerstag in Plüderhausen (Rems-Murr-Kreis) mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt worden ist, wurde inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen. „Die Familie befindet sich an einem sicheren Ort, es laufen Schutzmaßnahmen“, erklärt der Polizeisprecher Ronald Krötz.Nachdem die Polizei Bilder des 20-jährigen Tatverdächtigen veröffentlicht hat, sind bei den Ermittlern mehrere Hinweise eingegangen. „Eine heiße Spur haben wir aber noch nicht“, so Krötz. In einem Punkt muss sich die Polizei relativieren: Am Donnerstag hatte es geheißen, der Gesuchte sei bereits „polizeilich in Erscheinung getreten“. „Er war damals Beschuldigter – es hat sich aber herausgestellt, dass der Vorwurf unglaubwürdig war“, so Krötz.In der Nacht auf Sonntag hatte der 53-jährige Plüderhausener einen Eindringling im Zimmer seiner 19-jährigen Tochter ertappt, während sie nicht zu Hause war. Der Täter griff den 53-Jährigen mit einem Messer an und verletzte ihn schwer. Die Polizei verdächtigte daraufhin den 20 Jahre alten Exfreund der Tochter – er war bereits am Sonntag vorläufig festgenommen, aus Mangel an Beweisen jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Bis laut Darstellung der Polizei belastbare Beweise gegen ihn vorlagen, war der 20-jährige Tatverdächtige, der zuletzt in Schorndorf gewohnt hat, schon untergetaucht. „Der Täter hat am Tatort einen Gegenstand verloren. Daran konnten wir eine DNA-Spur sichern. Das Ergebnis haben wir am Donnerstag erhalten“, berichtet Krötz. Der 20-jährige Amir Wafa war im Dezember 2015 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland gekommen. „Als solcher wurde er intensivst betreut“, sagt der Schorndorfer Oberbürgermeister Matthias Klopfer. Doch sobald sie volljährig seien, seien Menschen wie Wafa schwerer zu erreichen. Das Asylverfahren des 20-Jährigen sei noch nicht abgeschlossen; laut Klopfer hat der Afghane gegen einen angeblich fehlerhaften Bescheid geklagt. Der OB geht davon aus, dass der junge Mann mit der Gewalttat nun „seine Zukunft komplett verbaut“ hat.
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