Tuesday, July 24, 2018

Schlehdorfer Pestkapelle vandalisiert



Die Tat muss sich zwischen Samstag, 21 Uhr, und Sonntag, 4 Uhr, ereignet haben. Die Täter traten die Eingangspforte der Kapelle ein. Im Inneren warfen sie den Altar und eine Bank um. Sie zerstörten eine Madonna aus Porzellan sowie eine Christusfigur. Der materielle Schaden beläuft sich auf etwa 500 Euro. Schwerer wiegt allerdings der ideelle Wert, der hier ihm wahrsten Sinne mit Füßen getreten wurde. Bei der kleinen Kapelle handelt es sich eigentlich um einem „gemauerten Bildstock“: Mit diesen Worten ist sie im Buch „Schlehdorf – Chronik eines Klosterdorfs“ von M. Palmeria Heigel O. P. beschrieben. Hier heißt es weiter: „Urkundlich lässt sich der Ursprung dieser Kapelle nicht belegen, möglicherweise liegt dem Bau ein Gelöbnis aus dem Jahre 1610 zugrunde, als in Schlehdorf eine Viehseuche (Pferdepest) wütete.“ Öffentlich zugänglich ist die Kapelle nicht. Theresia und Anton Bauer von einem benachbarten Schlehdorfer Hof kümmern sich ehrenamtlich um die Andachtsstelle. Auch bei ihnen herrscht Unverständnis über die Tat. „Die beiden Figuren haben wir erst letztes Jahr herrichten lassen“, sagt Theresia Mangold. Vor zehn bis 15 Jahren sei schon einmal in die Kapelle eingebrochen worden. Damals seien Figuren daraus gestohlen worden. „Aber dieses Mal ist nichts weggekommen.“ Die Polizeistation Kochel nimmt Zeugenhinweise unter der Telefonnummer 08041/76106-273 entgegen.
https://www.merkur.de/lokales/bad-toelz/schlehdorf-ort29411/madonna-und-christusfigur-in-scherben-vandalismus-in-schlehdorfer-pestkapelle-10059144.html

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