Wednesday, October 17, 2018

Und schon wieder Köln

Gestern gab es in Köln wieder ein Ereignis. Der Bahnhof war abgesperrt, doch Anwesende sahen, was passierte. Ein Mann warf einen Molotovcocktail in die McDonalds-Filiale, wo ich selbst schon nächtliche Hamburger gegessen habe. Eine Geiselnahme am Breslauerplatz, der Rückseite des Hauptbahnhofs, zum Rhein hin, wo ich selbst schon oft mit der Familie in die Bahn eingestiegen bin.

Zeugen berichteten, noch während des Ereignisses, dass eine Frau gebrannt hatte. Zeugen sahen den Täter und sie schlossen auf seine Herkunft. Später würde berichtet werden, dass er sich zum IS bekannt haben soll, also dass es womöglich ein Terroranschlag war – wenig überraschend also, dass noch während des Anschlags ein kleiner Info-Krieg um die Deutungshoheit ausbrach. [...] Das Bild von Kim Phúc wurde damals von der New York Times abgedruckt. Heute müssen Bürger die Bilder von Kindern, die an den Folgen linker Politik leiden oder sterben, an den Zensoren und Meinungspolizisten vorbeischmuggeln.

Das 14-jährige Mädchen von Köln, das wohl von einem 55-jährigen Syrer angezündet wurde, war einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Die Merkels, Hayalis oder Roths dieser Welt können nicht erahnen, was es für Eltern bedeutet, ihr Kind mit Brandverletzungen ins Krankenhaus zu fahren. „Ich wurde verbrannt. Ich werde hässlich sein“, dachte Kim Phúc damals. Was denkt das Mädchen von Köln? Was denken seine Eltern? Sind die Opfer von heute denn weniger wert, sind sie weniger zu bedauern, als die Opfer von damals? [...] Im Fall von Köln hatten ja Polizeigewerkschaft und Medien berichtet, was Zeugen sagten, während der Herr vom Staatsfunk schimpfte, man möge abwarten, was die Wahrheitssysteme für Wahrheit befinden. Es geht nicht darum, die Privatsphäre nicht zu achten; der Bürger muss abwägen, wie einst Journalisten abgewägt haben, was Nachrichtenwert hat und im Zweifelsfall dann doch das Individuum unkenntlich machen. Der Bürger wird sich bilden müssen, was erlaubt ist und was nicht, und im Zweifelsfall wird er sich einen Anwalt leisten müssen – für die, die schon länger da sind, gilt der Rechtsstaat ja weiterhin in unverminderter Gerechtigkeit.

In Chemnitz blies der Staatsfunk den Videoschnipsel einer Antifa-Zelle stantepede zum Beleg für angebliche Hetzjagden auf Migranten auf, womöglich eine Unwahrheit, die aber der Kanzlerin gut zupass kam – und sie stellten damit sich sogargegenoffizielle Stellen (siehe: »Berliner Inquisition, Maaßen und die Scheiterhaufen des Wahrheitssystems«). Wenn jedoch abzusehen ist und wenn sogar Zeugen es sogar live sehen, dass die Fakten wieder einmal gutmenschlichen Wahn als ebensolchen entlarven, dann will man in den Redaktionen abwarten und abwarten und abwarten, bis Gras, Blumen und vier Sedimentschichten über die Sache gewachsen sind.

https://www.achgut.com/artikel/und_schon_wieder_koeln

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