Sunday, July 30, 2006

Deutsche Soldaten im Libanon? Nein! Aber dafür deutsche Kommentatorinnen im WDR.Bettina Marx im "kleinen Braunen"

Die HilfsmuezzinInnen des WDR.Kommentar von Bettina Marx in WDR 2 vom 30.7. mit einigen Bemerkungen versehen.

Deutsche Soldaten im Libanon?Autorin: Bettina Marx
Deutsche Soldaten im Libanon? (30.07.06; Länge: 2'06")
Deutsche Soldaten im Libanon? Das ist keine gute Idee. Man kann denen, die das zu entscheiden haben, nur abraten. Es wäre ein hochgefährliches Unternehmen mit wenig Aussicht auf Erfolg. Denn dort, wo in der vergangenen Woche vier harmlose (!) UNIFIL - Soldaten starben, als die israelische Armee ihren Stützpunkt bombardierte, würde eine mit einem robusten Mandat ausgestattete Truppe ganz schnell in den Konflikt hineingezogen. Schließlich müssten ausländische Soldaten beide Seiten vor den Aggressionen (ja, das hat die wirklich gesagt) des jeweils anderen schützen. Sonst ist es kaum vorstellbar, dass die Hisbollah der Stationierung ausländischer Soldaten auf libanesischem Boden zustimmen wird. Und Israel beweist jeden Tag aufs Neue, dass es sich nicht um die Belange, die Bedürfnisse und das Leben anderer (sprich:Terroristen) kümmert, wenn die eigene Sicherheit bedroht ist. Dass ausgerechnet die Regierung in Jerusalem, die sich immer gegen die Internationalisierung des Nahostkonflikts gewehrt hat, nun nach Friedenstruppen ruft, ist eine Bankrotterklärung ihrer Politik, einer Politik, die ausschließlich auf Gewalt setzt (die Nazis wurden schließlich auch mit Wattebäuschchen vertrieben) und jedes Verhandlungsangebot (sprich:appeasement) ausschlägt. Aber nicht nur die israelische, auch die internationale Politik hat versagt. Tatenlos hat sie mit angesehen, wie sich der Konflikt im Nahen Osten immer mehr verschärfte, wie die Palästinenser immer stärker in einen Strudel der Gewalt und der Hoffnungslosigkeit (nein,diese Palästinenser,da hoffen Sie die Juden ins Meer treiben zu können,und dann...) gerissen wurden und wie die Hisbollah sich immer dreister bewaffnete und Israel provozierte und bedrohte. Beide Konflikte, im Süden und im Norden Israels, hängen eng miteinander zusammen. Das macht ein Blick auf die Abläufe deutlich: Dem Überfall der Hisbollah auf die israelische Grenzpatrouille waren tagelang israelische Angriffe (ja,die hat wirklich "Angriffe" gesagt) im Gaza-Streifen vorausgegangen, mit Dutzenden von Toten und Hunderten von Verletzten. Solange sich für die Palästinenser keine Hoffnung (die Juden,das Meer,s.o.) abzeichnet, solange wird es auch im Libanon keine Ruhe geben. Soll man den Konfliktparteien also nicht mit Friedenstruppen helfen, aus ihrer verzweifelten Sackgasse herauszukommen? Doch, aber zuvor müssen beide Seiten (die Palinazis und die Juden!) den klaren Willen haben, sich helfen zu lassen und auf Gewalt zu verzichten. Vorher wäre die Stationierung internationaler Truppen ein aussichtsloses Unterfangen mit dem Namen Himmelfahrtskommando.
Ein Beitrag in WDR 2 Der Sonntag - Stand: 30.07.06

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