Die türkischstämmige Grünen-Abgeordnete Ekin Deligöz weist den Vorwurf des Populismus zurück. Die heftigen Reaktionen auf ihren Kopftuch-Vorstoß belegten "ganz im Gegenteil", dass die Debatte "überfällig" sei, sagte Deligöz im "ARD-Nachtmagazin". Sie rief dazu auf, die Diskussion auf einer "sachlichen Ebene" zu führen.
Die Grünen-Politikerin hatte muslimische Frauen in Deutschland aufgerufen, das Kopftuch abzulegen. Nach massiven Anfeindungen wurde sie unter Polizeischutz gestellt. Muslimische Verbände verurteilen die Drohungen und bekannten sich zur Meinungsfreiheit, warfen Deligöz aber zugleich Populismus vor.
(ddp)
Was soll an dieser Foderung populistisch sein? Meines Wissens war eine der ersten Maßnahmen von Kemal Atatürk in den 20iger Jahren des 20.Jahrhunderts, die Trennung von Religion und Staat durchzusetzen und den Frauen die Kopftuchfreiheit zu ermöglichen. Soll der Fortschritt mittlerweile darin bestehen, dass Männer ihre Interessen unter dem Deckmäntelchen der Religion durchsetzen und den Frauen vorschreiben, welche Kleider sie zu tragen und wie sie sich "sittsam" zu verhalten haben? Das Berufen auf die mittelalterlichen Kleidervorschriften einer Religion ist kontraproduktiv für die Menschenrechte in einer freien Gesellschaft. Sie schränkt vor allem die Frauen ein, legt sie auf ein traditionelles, unterwürfiges Verhalten fest, legitimiert letzlich gewaltsame Handlungen, wenn Frauen aus diesem religiös verbrämten Käfig heraus wollen. Diesen Konservatismus brauchen wir nicht. Also, was ist daran populistisch, die Frauen aufzufordern, sich davon zu befreien?
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