Tuesday, December 12, 2006

Meisner warnt vor Irrweg bei multireligiösen Gottesdiensten

Wir feiern einen multi-kulti Gottesdienst


Das Verbot multireligiöser Gottesdienste an den katholischen Schulen des Erzbistums Köln durch Kardinal Joachim Meisner sorgt weiter für Wirbel. Die Islambeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Lale Akgün, wirft dem Kölner Erzbischof eine Schädigung des Verhältnisses von Christen und Muslimen vor. Meisner hingegen warnt vor einem Irrweg im Umgang mit anderen Religionen.
"Wir dürfen Kinder nicht mit multireligiösen Gottesdiensten überfordern, bei denen durch gemeinsames Beten die Unterschiede zwischen den Religionen verwischt werden", schreibt Meisner in einem Gastbeitrag für die Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochausgabe). Was integrierend zu funktionieren scheine, sei "näher besehen problematisch".
In einer Zeit "in der schon nicht wenige Christen Schwierigkeiten haben, Weihnachten, Ostern und Pfingsten den entsprechenden Inhalten ihres Glaubens richtig zuzuordnen", könne er als Bischof nicht tatenlos zusehen, wenn in multireligiösen Feiern "zusammengebracht wird, was nicht zusammengehört". Erst recht mache er sich Sorgen, wenn dies mit Kindern geschehe, die noch nicht einmal ihren eigenen Glauben richtig kennen würden. Genau darauf aber "haben sie zunächst einen Anspruch", schreibt der Kardinal.
Allzu lange habe man zudem übersehen, "dass die Privatsache Religion höchst politische Folgen zeitigt. Das lehrten uns zuletzt der Karikaturenstreit und die Auseinandersetzung über die Regensburger Rede des Papstes". Konturlose Vermischung sei keine Integration, sondern verhindere sie. Wahrhaftige Toleranz äußere sich in der gegenseitigen respektvollen Annahme des Andersseins, schreibt Meisner weiter.
"Der Respekt voreinander in Glaubensdingen ist keine Privatsache; er entscheidet über unsere Zukunft als Gesellschaft, ja über die Zukunft unserer Welt", hob der Erzbischof hervor.
(ddp)

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