Wednesday, May 30, 2007

Kölle, Allah !

Ehrenfelder Reichsparteitagshalle für Muslime
Rund 800 Kölnerinnen und Kölner haben sich am Dienstagabend in einer Schulaula über das umstrittene Bauvorhaben informiert.
Der geplante repräsentative Kuppelbau für 2000 Gläubige mit den beiden 55 Meter hohen Minaretten sei zu dominant für das urkölsche, leider etwas verlebte "Veedel", bekamen die Vertreter der DITIB wiederholt zu hören. Auch lasse sich die islamische Organisation zu wenig in die Karten schauen. "Es besteht die Gefahr, dass in den Mauern des muslimischen Gemeindezentrums eine Parallelgesellschaft entsteht", warnte eine Kölnerin.
Zahlreiche Anwohner äußerten Bedenken angesichts der bereits heute bestehenden hohen Verkehrsbelastung in ihrem Stadtteil. Sie fürchten, dass es beim Freitagsgebet zum Kollaps auf den Straßen kommen wird; Sorgen, die auch der Kölner Planungsdezernent Bernd Streitberger nicht wirklich ausräumen konnte.
Andere Diskussionsteilnehmer stellten die Chancen des Großprojekts in den Vordergrund. "Ich bin ´ene escht kölsche Mädsche´", (deshalb brauchst Du ja nicht im Dauerkarnevalskostüm rumlaufen,jwd) betonte eine junge Frau mit Kopftuch unter dem Beifall der Anwesenden, um danach als Deutsche türkischer Herkunft vehement für das muslimische Gotteshaus zu werben.
Nicht jeder teilte diesen Eindruck. Ein Nachbar sagte, der Islam sei wie jede andere Religion ein totalitäres System und stehe inhaltlich noch rechts von den Nazis. "Eine so große Moschee und ihr moslemisches Umfeld behindert die Integration", fürchtete er.
Das Publikum in dem lange Zeit überfüllten Saal war - so weit erkennbar - überwiegend deutsch, darunter auch prominente Ehrenfelder wie der Schriftsteller Günter Wallraff ("Ganz unten").
Noch bis 8. Juni können die Anwohner ihre Bedenken und Anregungen beim Bezirksamt einreichen. Bis zum Jahresende könne dann die Baugenehmigung vorliegen, hieß von der Stadt weiter.
(ddp/jwd)

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