Friday, September 21, 2007

Jihad in Deutschland: Verfassungsschutz hatte Kontakt zu Terrorverdächtigem

Der Verfassungsschutz hatte einem Zeitungsbericht zufolge noch vor wenigen Monaten Kontakt zu einem der drei am 4. September festgenommenen Terrorverdächtigen. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagausgabe) besuchte ein Beamter des saarländischen Landesamtes für Verfassungsschutz den in Saarbrücken lebenden Daniel S. im Frühjahr 2007 und sprach mit ihm.
Seit 2003 habe sich der katholisch erzogene deutsche Muslim in der radikalen Islamistenszene im Raum Neunkirchen im Saarland bewegt. Die vom Verfassungsschutz beobachtete Gruppe von "gut einem Dutzend militanter Islamisten im Kreis Neunkirchen" bestehe aus jungen Männern zwischen 20 und 30 Jahren. Daniel S., der nach Einschätzung der Ermittlungsbehörden "absolut fanatisch" und "zum Massenmord fest entschlossen" gewesen sei, lebte vor seiner Verhaftung im Saarbrücker Stadtteil Herrensohr.
Dort teilte er sich den Angaben zufolge eine neben der Omar-Moschee gelegene Wohnung mit dem ebenfalls zum Islam übergetretenen Deutschen Eric B. Der 21 Jahre alte Mann aus dem Raum Neunkirchen sei "vor zwei Wochen untergetaucht", berichtete die Zeitung. Er werde von der Bundesanwaltschaft noch nicht als Beschuldigter geführt. Die Sicherheitsbehörden vermuteten ihn in Ägypten, wo er sich zu Koranstudien aufhalten soll.
Die Ermittler befürchten, dass Eric B. wie andere Verdächtige von dort aus weiter zu einem Terroristen-Ausbildungslager der Islamischen Dschihad-Union in Pakistan weiterreisen könnte. "Sein Radikalisierungsprozess im Zeitraffer besorgt uns", hieß es laut Zeitung in Sicherheitskreisen.
(ddp/jwd/Foto:frontpagemag.com)

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