Saturday, September 22, 2007

Zahl der geschleusten Iraker verfünffacht

In der ersten Jahreshälfte hat sich laut "Spiegel" die Zahl der geschleusten Iraker, die in Deutschland aufgegriffen wurden, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verfünffacht. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sei die Zahl von 78 auf 389 gestiegen. Außerdem hätten Polizisten in der Bundesrepublik weitere 342 Iraker ohne Einreisepapiere entdeckt, meldete das Magazin am Samstag vorab.
Gleichzeitig sei die Zahl der Asylerstanträge von Irakern im August auf 706 gestiegen - gut dreimal so viel wie im Vorjahresmonat. Als Grund gelte eine Lockerung der Asylpolitik in Fällen von Irakern. So sei die Anerkennungsquote im laufenden Jahr auf rund zwei Drittel gestiegen - 2006 habe sie nur bei rund acht Prozent gelegen. Zudem habe die Bundesregierung angesichts der desolaten Sicherheitslage im Irak weitgehend die Praxis gestoppt, Irakern in Deutschland ihren Asylstatus wieder abzuerkennen. Zuvor hätten die Ausländerbehörden fast 20 000 Asylanerkennungen widerrufen mit der Begründung, nach dem Sturz des Saddam-Regimes sei der Verfolgungsgrund entfallen.
Um die Zahl der Schleusungen aus dem Irak zu verringern, fordert der CDU-Innenexperte Reinhard Grindel die Bundesregierung auf, Italien und Griechenland zu einem besseren Schutz ihrer Außengrenzen anzuhalten. Dazu müsse auch darüber nachgedacht werden, Bundespolizisten in internationalen Teams an die südlichen Länder auszuleihen.
(ddp)

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