Saturday, December 29, 2007

Körting will Moschee-Vereine schärfer im Blick haben

Der Berliner Senat denkt über eine schärfere Linie gegenüber Moschee-Vereinen nach, die radikale Muslime in ihren Reihen haben. Wenn ein solcher Verein verfassungsfeindliche Mitstreiter dulde, könne es ihn selbst treffen und er könne verboten werden, sagte Innensenator Ehrhart Körting (SPD) der "Berliner Morgenpost" (Sonntagausgabe).
Zudem sollen die Finanzströme überprüft werden. Moschee-Vereine seien gut beraten, selbst für mehr Transparenz zu sorgen, sagte der Senator. Er halte es für richtig, wenn eine Religionsgemeinschaft ihr Finanzgebaren offenlegt. Nur so könne der Anschein einer falschen Einflussnahme von außen beseitigt werden.
Auch der geplante Moscheebau in Charlottenburg müsse beobachtet werden. "Man sollte bei allen Projekten gucken, ob sie sich fehlentwickeln", sagte Körting. Der Verein Inssan will das 4000 Quadratmeter große Grundstück der Beiersdorf AG am Mierendorffplatz kaufen, um dort ein Begegnungszentrum, ein Restaurant, eine Bibliothek, einen Jugendklub und eine Moschee zu errichten.
Körting begrüßte die Aktivitäten des Vereins Inssan zum Beispiel gegen die Zwangsverheiratung. Es gebe aber personelle Verflechtungen mit der Muslimbrüderschaft, die als islamistische Organisation eingestuft werde.
Vor allem die aus Saudi-Arabien kommenden orthodoxen Wahhabiten müsse man im Auge behalten. Sie trügen den "Ungeist des Mittelalters" in die Welt, sagte Körting. Man könne niemandem verbieten, Geld zu spenden. "Aber wenn ein bestimmtes Weltbild gelehrt wird, zum Beispiel ein orthodoxes Frauenbild, dann komme ich schnell zu der Frage, ob es vereinbar ist mit unserem Demokratieverständnis", betonte der Senator.
(ddp)

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