Sunday, August 03, 2008

Die (un)heimliche Lobby

Mitte Juli versteckte die Süddeutsche Zeitung eine Nachricht in ihrem Wirtschaftsteil, die, bei Lichte betrachtet, ganz nach vorne gehört hätte. In ihr ging es um den – weitgehend unbemerkten – Deutschlandbesuch einer iranischen Handelsdelegation bei den Industrie- und Handelskammern (IHK) in München und Hamburg sowie beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin. „Zehn Lobbyisten und Manager waren aus Teheran gekommen, angeführt vom Präsidenten der iranischen Handelskammer Mohammed Nahavandian“, schrieb das Münchner Blatt. Nahavandians Botschaft sei gewesen: „Ihr Deutsche müsst aufpassen, dass ihr im Iran-Geschäft nicht den Anschluss verliert.“ Reinhard Dörfler, der Hauptgeschäftsführer der IHK München, habe präzisiert: „Sie wollten uns ihre Sorge mitteilen, dass deutsche Firmen aus jedem Rennen um Aufträge herausfallen.“
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