Saturday, November 15, 2008

Syrische Propaganda im ORF

von Florian Markl
Journalisten verstehen sich selbst in der Regel gerne als kritische Geister, deren Aufgabe es ist, im Interesse der Öffentlichkeit hinter die Kulissen der Macht zu blicken und den Mächtigen auf die Finger zu schauen. Wird etwa ein österreichischer Journalist von ausländischen Medien über politische Vorgänge hierzulande interviewt, so sieht er es nicht als seine Aufgabe an, die Verhältnisse schönzureden oder Regierungspropaganda in die Welt hinaus zu tragen. Würde man ihm unterstellen, dies zu tun, so wäre er mit Sicherheit empört und fühlte sich in seiner Berufsehre gekränkt - so zumindest in Ländern, in denen Meinungsfreiheit herrscht und unabhängige Medien erscheinen können, ohne staatlicher Zensur unterworfen zu sein. Nur selten kommt ihnen der Gedanke, dass die Situation in Diktaturen etwas anders aussieht. So kommt es dazu, dass im Ö1-Mittagsjournal ein syrischer Journalist interviewt wird und astreine Regierungspropaganda zum Besten geben kann, ohne dass den kritischen Geistern im ORF auch nur leise Zweifel kommen.
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