Monday, June 22, 2009

Prozess gegen zwei mutmaßliche Islamisten beginnt am Freitag

Vor dem Frankfurter Oberlandesgericht (OLG) beginnt am Freitag der Prozess gegen zwei Männer wegen Mitgliedschaft in und Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung. Der 27 Jahre alte Deutsch-Afghane Omid S. und der gleichaltrige Türke Hüseyin O. sollen die Islamische Jihad Union (IJU) unterstützt haben, teilte das OLG am Montag mit.
Hüseyin Ö. gilt als Unterstützer der Terrorgruppe, Omid S. soll zudem Mitglied gewesen sein. Beide Angeklagten zählen zum Kreis um die sogenannte Sauerlandgruppe, die in Deutschland Autobombenanschläge auf US-Einrichtungen geplant haben soll. Die Männer waren im September 2008 festgenommen worden. S. sitzt seither in Untersuchungshaft, Ö. wurde unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt.
Nach Angaben des OLG sollen die beiden im Jahr 2007 die IJU unterstützt haben, indem sie Ausrüstungsgegenstände und logistische Hilfsgüter beschafft und der Terrororganisation ihre EC-Karten überlassen haben. Dabei hätten sie vor allem mit dem derzeit vor dem OLG Düsseldorf angeklagten Adem Y. aus der Sauerlandgruppe zusammengearbeitet. Y. soll am 10. Juli vor dem OLG Frankfurt als Zeuge in dem Prozess angehört werden.
Der Bundesanwaltschaft zufolge hat sich Omid S. in einem Lager der IJU im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet als Kämpfer für den "Heiligen Krieg" ausbilden lassen. Er soll für die IJU auch Ausrüstungs- und Logistikgegenstände besorgt haben, darunter ein Nachsichtgerät, ein Zielfernrohr und eine Kamera.
Ö. soll ebenfalls beabsichtigt haben, zur Ausbildung in das Terrorcamp zu reisen. Er besorgte für die IJU unter anderem Ferngläser, MP3-Player und eine Kompassuhr. Auf dem Weg dorthin wurde er jedoch an der Grenze nach Pakistan festgenommen und in die Türkei abgeschoben.
(ddp)

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