Wednesday, October 28, 2009

Brothers in Crime

Vor einigen Tagen erschien im Online-Magazin Telepolis ein Beitrag mit dem Titel „Boykott, Desinvestment und Sanktionen“, für den die Verfasserin Petra Wild akribisch recherchiert hatte, welche politischen, akademischen und ökonomischen Kampagnen derzeit auf der Welt gegen Israel laufen, wer sie trägt und welche Auswirkungen sie zeitigen. Telepolis ist pro-israelischer Neigungen allerdings gänzlich unverdächtig, und so geht es auch in diesem Text nicht darum, die gegen den jüdischen Staat gerichteten Boykottaufrufe und -initiativen einer Kritik zu unterziehen. Im Gegenteil begrüßt die Autorin sie und billigt den sie tragenden Organisationen ausschließlich lautere Motive zu – wie etwa jenes, mit den Kampagnen gegen die „Brutalität der israelischen Kriegsführung“ oder gegen das „israelische akademische Establishment“ zu protestieren, das „tief in die zionistische Kolonialpolitik verstrickt“ sei. Dennoch – oder gerade deswegen – ist Wilds Zusammenstellung so aufschlussreich wie nützlich, denn sie ist nachgerade ein Panoptikum des globalen antiisraelischen Wahns.
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