Thursday, October 01, 2009

Türkei ist ein Hort religiöser Intoleranz - Saat jahrzehntelanger Staatspropaganda geht auf

Plötzlich waren die Zeichen da. Vor wenigen Wochen malten Unbekannte in mehreren Bezirken der türkischen Metropole Istanbul rote, gelbe und grüne Farbkleckse an bestimmte Wohnhäuser - Häuser, in denen armenische und griechische Christen leben. Die Bewohner bekamen es mit der Angst zu tun, denn viele erinnern sich noch an anti-christliche Pogrome in Istanbul in den 50er Jahren. Nicht-Muslime in der Türkei fühlen sich offenbar nicht zu Unrecht durch radikale Nationalisten bedroht: Wie weit verbreitet die Intoleranz im Land ist, hat jetzt hat eine seriöse Umfrage belegt. Die Ergebnisse erschüttern das rosige Selbstbild der Türkei als Land des harmonischen Miteinanders der Kulturen.Nach der von der EU unterstützten Umfrage eines türkischen Instituts im Auftrag der jüdischen Gemeinde in der Türkei lehnen 42 Prozent der Türken einen Juden als Nachbarn ab, 35 Prozent wollen nebenan keinen Christen sehen. Bei Ausländern als Nachbarn liegt die Ablehnungsrate bei knapp 20 Prozent, bei Atheisten bei 57 Prozent. Viele Türken wollen zudem nicht, dass Angehörige nicht-muslimischer Minderheiten einen Platz im Staatsapparat finden; selbst nicht-muslimische Ärzte erregen Argwohn. Nur sieben bis zehn Prozent der Teilnehmer sagten, sie hätten nicht-muslimische Freunde.
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