Monday, December 28, 2009

Iran: «Regime hat keine Skrupel, Tausende Menschen zu opfern»

Die Lage im Iran spitzt sich zu: Die Demonstranten stellen die Islamische Republik Iran zunehmend infrage, sagt der Orientalist Hamid Hosravi. Präsident Ahmadinejad bleibe nur eine Antwort – Gewalt.
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2 comments:

  1. Die iranische Oppositionsbewegung hat sich seit den Wahlfälschungen Achmadinedschads entscheidend behaupten können und sogar weiterentwickelt zum Widerstand, nun erodiert das Machtgefüge der Gottesstaatler selber. Es schwindet sichtbar, wenn auch dialektisch verwoben, die Legitmationsbasis des "Religiös"-"Enthobenen",indem der iranische Widerstand der Mittelschicht zunächst sozusagen diese Gottesstaats-Ideologeme für sich reklamiert gegen seine vermeintlichen Usurpatoren; und doch ist die "grüne Bewegung" längst in den zentralen Inhalten frei von jenen despotischen Grundprämissen, die ihm Khomeini dereinst so taktisch-machtversessenen ins Volkshirn geritzt hat.

    Denn die faktischen Gottesstaats-Herrscher des Irans heutigentags laufen in Dienste des Machterhalts eben dieser islamistischen Ideolgie bereits amok. Die blanke Gewalt ihres Regimes ist längst ein sichtbares Oberflächenphänomen und länger nicht bloß von struktureller Verborgenheit, und die breiten pauperisierten Massen, ursprünglich ganz die stolze Machtbasis Achmadinedschads und das Rekrutierungsterrain für seine Revolutionsgardisten sind vom Regime auf das bitterste enttäuscht. Gute Aussichten also, dass der Funke des Protestes sich zum Flächenbrand auswächst, und dass der weltweite Islamismus-Vorreiter Iran ganz aktuell sein Jammerstündchen vor sich hat und mithin der globale Islamismus wohl so eine Art endsuizidale Implosion, seinen ultimativen Sankt-Nimmerleinstag.

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  2. Die "Führer" selber gehen auf Distanz zu ihrem Machtsymbol, zu diesem Tausendsassa der Bombenoffernbarungen, zu Achmadinedschad, das heißt, das Regime erträgt seine eigene faschistische Staatsräson nicht mehr, der iranische Gottesstaat ist damit jetzt schon weithin entzaubert und so wahrscheinlich ein Phänomen von Monaten nur noch, wenigstens nicht von Jahrtzehnten mehr, das steht jetzt schon fest: Der kranke Mann des weltweiten Islamismus heißt deshalb nicht bloß Achmadinedschad, sondern überhaupt der politische Islam, ebenso die Moslembruderschaft, ganz unmittelbar auch Hamas und auch der islamische Terrorismus in the long run; all dieses stürzt oder fängt entscheidend an zu stürzen, wenn dieser Höllenhund des Islamofaschismus stürzt, und vom Iranischen Volk vertrieben, wohl bei seinem „Freund“ Hugo Chavez Unterschlupf wird suchen müssen wie weiland der krebskranke Schah bei Sadat.

    Ganz eindeutig ist diese „Grüne Bewegung“ des Jahres 2009 eine der Individualfreiheiten, die Girlies von Teheran denken zu recht an Mode-Chic, an Disco-Besuche, an mehr als Händchen-Halten, die Studenten diesmal nicht ans Märtyrer-Dasein nach dem Tode, wenn sie Tod dem Diktator skandieren. Alte Revolutionshüte für neue und echte Freiheiten sind eben schnell wieder und auch dauerhaft entsorgt, wenn die iranische Freiheitsbewegung ihrer ureigenen inneren Logik gehorcht: Ein Leben vor dem Tod, eines das sich lohnt, auch im Iran, fürs Individuum und für den „Volkskörper“ im Ganzen, wie die völkische Umma dort mal wiedert genannt wird und doch nur keineswegs von Allahs Gnaden , sondern von Mullahs Gnaden allein mehr dahinvegetieren, als frei die Lebenssäfte austauschen darf, das ist das, was die Straßen der iranischen Großstädte zu politischem Dasein erweckt derzeit, und die Mullahs sind bald der (atomare) Müll von gestern. Die Machthaber, wie man hört, suchen sich deshalb schon mal, falls ihre Gewaltoption zusammenbricht wie ein Gottesstaats-Kartenspiel es eben nur kann, geeignete Fluchtwege zu ihrem Exil-Altenteil als Märtyrermacher. Selbst Israel sollte generös sein und diesem Achmadinedschad auf der Spitze seine (Ohn-)Macht politisches Asyl anbieten, warum nicht; wenn’s dem Weltfrieden im Ganzen dient. Arbeit macht frei- Müßiggang, seiner jedenfalls, ist das Ende aller seiner Laster und macht noch freier, eben weltweit frei vom Islamofaschismus aller Couleur.

    Ein guter Treppenwitz für das Jahr 2010 steht in Aussicht: Kurz bevor Achmadinedschad seinen ‚fat boy’ zünden könnte in aller Monstrosität wurde er glücklich entmachtet auf die unwiederbringlich gediegenste Art: durch eine demokratische Re-Revolution.

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