Wednesday, May 26, 2010

Islamisten-Kongress: Die Imam-Aussagen sorgen für Angst

Hamburg. Die islamische Tagung in der Hamburger Imam-Ali Moschee (Foto) über Pfingsten ist beendet, doch viele Fragezeichen sind geblieben, Vorwürfe der Kritiker konnten die Veranstalter nicht entkräften: War die Veranstaltung der Versuch, die islamische Gemeinde in der Hansestadt einzuschüchtern? Sollten hier lebende Schiiten auf Kurs des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad gebracht werden? So, wie es gemäßigte Muslime befürchteten, die sich vehement gegen das Treffen an der Schönen Aussicht gewehrt hatten.
Der Vorwurf: Unter dem Tarnmantel unverfänglicher Themen wie Frieden und Dialog würden islamistische Ideologen aktiv und an Einfluss gewinnen. Der Organisator der Tagung, der Verein Islamischer Weg, wird seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet. Die Hintermänner riefen mehrfach zu Demonstrationen auf, die sich gegen Israel richteten und eine "Befreiung Jerusalems von den Zionisten" forderten. Eines der Gründungsmitglieder ist heute führendes Mitglied des iranischen Regimes.
Nicht nur Kritiker in der eigenen Gemeinde, auch der Hamburger Politikwissenschaftler und Publizist Dr. Matthias Küntzel attestieren dem Islamischen Zentrum Hamburg (IZH) unter Führung des Ajatollah Dr. Reza Ramezani eine besonders harte Rolle. "Innerhalb der schiitischen Welt stellt dieses Zentrum den extremen Flügel dar", sagte Küntzel dem Abendblatt. Nur wer eindimensional denke und nicht zwischen Staat und Kirche trenne, begreife die Kritik gemäßigter Moslems als "mediale Verunreinigung". Diese Worte hatte Ramezani im Abendblatt-Interview gewählt.
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