Terror-Helfer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt

Das Oberlandesgericht Koblenz hat am Montag zwei Helfer des Terrornetzwerkes Al-Kaida zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Der 32-jährgige Hauptangeklagte Ömer Ö. wurde wegen Mitgliedschaft bei Al-Kaida und Unterstützung des Terrornetzwerkes zu sechs Jahren Haft verurteilt. Damit folgte das Gericht der Forderung der Bundesanwaltschaft.Der Türke Ömer Ö., der zuletzt in Sindelfingen (Baden-Württemberg) lebte, hatte im Laufe des 60 Verhandlungstage dauernden Prozesses zugegeben, zweimal zur Ausbildung in einem Terrorcamp an der afghanisch-pakistanischen Grenze gewesen zu sein. Außerdem hatte er in den Jahren 2005 und 2006 einem bereits verurteilten Dritten Geld und Ausrüstungsgegenstände für Al-Kaida besorgt. Der Deutsche Sermet I. hatte nach Überzeugung der Richter im Jahr 2006 ebenfalls in zwei Fällen Geld und Ausrüstungsgegenstände für Al-Kaida besorgt.
Der Verteidiger von Ömer Ö. hatte eine Haftstraße von höchstens viereinhalb Jahren gefordert. Er hatte argumentiert, dass sich sein Mandant von Al-Kaida abgewandt habe und bestrebt sei, ein "bürgerliches Leben" zu führen. Der Verteidiger von Sermet I. hatte für seinen Mandanten Freispruch gefordert. So habe sich ein Hauptbelastungszeuge immer wieder in Widersprüche verwickelt. Seinem Mandanten seien die Taten deshalb nicht nachzuweisen.
ddp