Thursday, July 01, 2010

Türkei: Polygamie soll Kurdenkonflikt lösen

Mit einem umstrittenen Vorschlag zur Lösung des Kurdenkonfliktes hat ein Lokalpolitiker in der Türkei für Empörung gesorgt. Er hatte angeregt, die Türken sollten sich kurdische Zweitfrauen zulegen. Damit könne die Feindschaft zwischen den beiden Volksgruppen überwunden werden. Die religiös-konservative Regierungspartei AKP leitete nach Presseberichten von heute wegen der Äußerungen ein parteiinternes Untersuchungsverfahren gegen Halil Bakirci, den Bürgermeister der türkischen Schwarzmeer-Stadt Rize, ein. Die säkulare Türkei verbietet Polygamie. In ländlichen Gebieten des Landes gibt es aber dennoch häufig Mehrfach-Ehen; der Islam erlaubt einem Mann bis zu vier Ehefrauen. Bakirci sagte, in seiner eigenen Familie habe es viele Zweit-Ehen zwischen Türken und Kurden gegeben. "Die Verwandtschaft überwand die Feindschaft", sagte er. Ähnliches sei landesweit zur Lösung des Kurdenkonfliktes möglich.
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