Friday, September 24, 2010

Einiges im ARGEn: Vergewaltiger bekam Geld für die Flucht in die Türkei von der Bundesagentur für Arbeit

Bochum/Wuppertal – Ihm drohte eine lange Haftstrafe wegen Vergewaltigung. Aber trotzdem spazierte Halit Y. (26) frei herum. Zum Urteil erschien er nicht vor Gericht. Er haute einfach ab in seine Heimat Türkei.
Und das Geld für die Flugtickets, so ermittelte die Polizei, soll er sich bei der ARGE geholt haben...
Halit Y. ist vermutlich in Bingöl, seiner Heimatstadt in Ost-Anatolien. Der ehemalige Vodafone-Vertreter hatte einer Kundin (23) einen Handyvertrag an der Haustür verkauft. Nach der Unterschrift wollte er Sex – und vergewaltigte sie.
Im Prozess vor dem Bochumer Landgericht gestand er die Tat. Doch kurz vorm Urteil (3 Jahre 6 Monate Haft) türmte er, wird jetzt mit internationalem Haftbefehl gesucht.
Gerichtssprecher Thorsten Wienecke (39): "Einen Tag vor der Urteilsverkündung bekam die Kammer ein Attest vom Arzt, dass er verhandlungsunfähig sei. Allerdings ohne Angabe weiterer Gründe. Den Richtern kam das komisch vor. Sie schickten die Polizei los, um den Angeklagten in Haft zu nehmen. Aber er war nicht mehr da."
Unglaublich: Halit Y. soll bei der ARGE Geld bekommen haben, um zur Beerdigung seines Onkels in die Türkei fliegen zu können. Der Gerichtssprecher: "Laut Polizei hat er einen Zuschuss für die Flugtickets bekommen."
Aber wo ergaunerte er sich das Geld? BILD fragte in Wuppertal nach, wo der Vergewaltiger zuletzt gewohnt haben soll. Der ARGE-Geschäftsführer: "Wir kennen diesen Mann nicht, also haben wir ihm auch kein Geld gegeben." Und wieso saß Halit Y. nicht in U-Haft? Oberstaatsanwalt Dr. Christian Kuhnert (54) sagte BILD: "Er war nicht vorbestraft, hatte einen festen Wohnsitz – und es bestand keine Fluchtgefahr. Zum ersten Verhandlungstag ist er ja erschienen."
Aber am letzten nicht mehr (...)
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