Muslime haben im Süden Ägypten mindestens zehn Häuser von koptischen Christen in Brand gesteckt. Zuvor habe es Gerüchte über eine angebliche Affäre zwischen einem Christen und einer Muslimin gegeben, hieß es am Dienstag aus Sicherheitskreisen. Sicherheitskräfte riegelten das Dorf Al Nauahid in der Provinz Kena ab, um zu verhindern, dass die Gewalt auf benachbarte Städte überspringt. Zudem seien mehrere Menschen festgenommen worden.
Nach Angaben der Behörden hatten die Angriffe begonnen, nachdem ein junger Kopte und ein muslimisches Mädchen nachts auf dem Friedhof des Dorfes entdeckt worden waren. Im Süden von Ägypten kommt es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Christen und Muslimen, häufig wegen Landstreitigkeiten oder Auseinandersetzungen über den Bau von Kirchen.
Immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen. Im vergangenen Jahr war in Kena ein Kopte beschuldigt worden, ein zwölfjähriges Mädchen entführt und vergewaltigt zu haben. Der Vorfall löste Proteste unter den Muslimen aus und verschärfte die Spannungen zwischen den Religionsgruppen. Ihren Höhepunkt erreichten die Auseinandersetzungen Anfang 2010 mit der Ermordung von sechs Christen und einem muslimischen Sicherheitsmann in einer Kirche.
Koptische Christen machen rund zehn Prozent der ägyptischen Bevölkerung aus. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen nehmen die Angriffe auf Christen in Ägypten zu.
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