Thursday, January 20, 2011

Islamist bedroht Jüdische Gemeinde Pinneberg im Internet

Pinneberg. Die Diskussionen um die Moschee der "Muslimischen Vereinigung Pinneberg" bekommt neuen Zündstoff. Der Verfassungsschutz des Landes Schleswig-Holstein hatte das Haus als Anlaufpunkt für Islamisten deklariert. Nun hat ein radikaler Islamist über das Internet zu Gewalt gegen den Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in Pinneberg, Wolfgang Seibert, aufgerufen. Auf der Seite der „Islamic Hacker Union“ wird Seibert als „dreckiger Jude“ beschimpft. Ein Foto von ihm ist rot durchgestrichen, im Text darunter heißt es: „Pass auf, dass Allah dich nicht schon im diesseits straft mit dem Tod.“ Direkt unter diesem Hinweis wird ein Video von einem mörderischen Bombenanschlag auf eine Hochzeitsgesellschaft gezeigt. Seibert sagte am Donnerstag, er empfinde die Seite als „akute Bedrohung“ und als einen „eindeutigen Versuch der Einschüchterung“. Die Berliner Islamismus-Expertin Claudia Dantschke wertete die Website als „Aufruf zur Gewalt“ gegen Seibert. Der Staatsschutz in Kiel kennt die Bedrohungslage, prüft sie derzeit und kooperiert dabei eng mit der Pinneberger Polizei. „Es laufen auch Schutzmaßnahmen“, sagte ein Sprecher.
Hinter dem Internetauftritt der „Islamic Hacker Union“ steckt nach Recherchen der Nachrichtenagentur "dapd" der in Pinneberg lebende Harry M., der im Internet als Isa al-Khattab auftritt. Er verherrlicht regelmäßig Kämpfer und Gruppierungen des bewaffneten Dschihad. Er schreibt, „dies ist keine Drohung von mir, sondern von Allah“. Doch die Islamismus-Expertin Claudia Dantschke vom Berliner Zentrum Demokratische Kultur betonte, dass besonders der Verweis auf eine Strafe im „Diesseits“ sowie der Tenor der Internet-Darstellung deutlich als Aufruf zur Gewalt zu verstehen sei. Er richte sich eindeutig an Muslime, die sich berufen fühlten, den angeblichen Willen Allahs auch durch Gewalttaten zu erfüllen.
In Moschee der „Muslimischen Vereinigung Pinneberg“ war kürzlich der ehemalige Rapper und heutige Islamist „Deso Dogg“ aufgetreten. Er hatte zuvor bei vergleichbaren Veranstaltungen den „Heiligen Krieg“ und den Märtyrertod„ verherrlicht. In der Auseinandersetzung um dessen Auftritt in Pinneberg hatte Wolfgang Seibert gesagt: “Diese Moschee sollte dicht gemacht werden." Neben Seibert wird auf der Website auch eine indirekte die Imamin Halima Krausen bedroht. Allah möge sie “rechtleiten oder zerfetzen". Sie hatte sich ebenfalls kritisch zu dem Auftritt des Ex-Rappers Deso Dogg geäußert.
hamburger abendblatt

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