Das der „Reporter“ Ken Jebsen ein Idiot ist, sieht man schon an dem dämlichen Künstlernamen, den er sich ausgedacht hat. Aber Idioten gibt es in Deutschland viele Millionen. Ken musste also schon mehr tun, um berühmt zu werden. Mit einigen billigen Medienjobs kam er nicht weit, also erfand er noch mehr Blödsinn: Die „progressive Aktionsradioshow“! So bezeichnet Ken seine Show „KenFM“ bei Radio Fritz. Und da plappert der berufsjugendliche Dummschwätzer seit einigen hundert Sendungen den Mist nach, den andere Verschwörungsidioten erfunden haben. Als Mistmultiplikator sozusagen. Zum Beispiel über „gefühlten Terror“ und den 11. September. Nun ja, kurz gesagt: Verschwörungsbullshit.
Im Nazijargon bezeichnet er die BRD als „Vasall“ der USA, verherrlicht Gaddafi und Ahmadinejad und lässt wöchentlich Verschwörungsphantasien und seinem Hass auf Israel freien Lauf. Mit dieser Schiene hat er hohe Einschaltquoten und hunderttausende Klicks bei Youtube erreicht – bis er dann letzten Sonntag an den Falschen geraten ist: an Henryk Broder. Denn an den leitete ein Hörer eine Mail weiter, die vor Antisemitismus und sonstigem Bullshit überquillt. Autor: Reporter Ken. Dieser sondert dort unter anderem folgende Zeilen ab:
sie brauchen mir keine holocaus informatinen zukommen lassen. ich habe mehr als sie. ich weis wer den holocaust als PR erfunden hat. der neffe freuds.
Es steckte also nicht bloss ein Jude hinter der Shoa, es gab sie gar nicht. Alles nur ein PR-Gag! Schön, dass es im öffentlich-rechtlichen Rundfunk noch investigativen Journalismus gibt. Bislang war bei der Berliner Staatsanwaltschaft nicht in Erfahrung zu bringen, ob bereits Ermittlungen aufgenommen wurden, und es ist auch nicht bekannt, ob der RBB schon Anzeige erstattet hat. Jedenfalls wurde KenFM bislang nicht ab-, sondern nur „ausgesetzt„. Freilich nicht etwa wegen der offenkundigen Leugnung der Shoa, nein, man brauche bloss etwas Zeit, um sich „in die Lage zu versetzen, unmissverständlich darzustellen, dass die Vorwürfe haltlos sind.“
Doch statt ausgiebige historische Nachforschungen zu betreiben, muss wohl jemand beim RBB seinen Montagnachmittag damit verbracht haben, Broders Blog lahm zu legen. Dass jedenfalls berichtet der Kollege Bitterlemmer. Ken selbst beklagte sich über Facebook im gewohnt antisemitischem Ductus, seine Sendung sei „von Oben“ – von dunklen Mächten also – abgesagt worden, weil sein Aktionsradio „zu politisch“ sei. Dann freundete er sich schon mal mit dem Medium an, das notgedrungener Weise in Zukunft sein einziges Sprachrohr sein dürfte: Youtube. Dort veröffentlichte er eine Audiobotschaft, in der er beteuert, er sei kein Antisemit, was seine Hörer auch bezeugen könnten. Vielmehr sei er „Humanist und Demokrat“.
Die Fans des Holocaustleugners – Antiimps, Verschwörungsfreaks, Nazis und Wutbürger – überschlagen sich derweil in einem Shitstorm humanistischer Solidaritätsbekundungen. Von Judenpresse ist da die Rede und von Juden, die alle antisemitischen Vorurteile erfüllten, von der Antisemitismuskeule, von zionistischen Nazis und davon, dass man Broder an die Wand stellen solle. Und auch praktische Solidarität gibt es: Die Piratenpartei (9 % in der Sonntagsfrage) hat die nicht ausgestrahlte KenFM-Folge vom Sonntag heute in ihrem Internetradio ausgestrahlt. Die Partei der Ex-NPD-Mitglieder, Holocaustleugner und Antisemiten – das passt. Vielleicht heuert Ken ja demnächst auch beim Kopp-Verlag an, wo Eva Hermann die Nachrichten liest. Zusammen mit der Bandbreite, Makks Damage, Jürgen Elsässer und den ehemaligen Betreibern von Altermedia ließe sich dort ein riesiger Mülleimer für aussortierte Spinner füllen.
Clarification of Fact. Progressives Aktionsblog.
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