Sunday, January 22, 2012

Mufti muss entlassen werden

Dieser Mufti muss entlassen werden, fordert Jörg Lau in seinem Blog. Fordern ist offensichtlich Volkssport in Deutschland. Wie niedlich. Als könne man den Einfluss von religiösen Führern stoppen, indem man sie entlässt. Wer soll dem Mann denn das Wort verbieten? Der Papst? Jörg Lau? Oder erklären deutsche Wortklauber den Mufti jetzt zum Un-Mufti des Jahres?
Werden die „Palästinenser“ moderater, indem man sie moderat anstreicht? Mir sind offene Antisemiten lieber als übermalte. Bei offenen Antisemiten weiß man wenigstens woran man ist. Aus dem gleichen Grund sind mir auch die antisemitischen Strömungen in Ungarn lieber als die der heuchlerischen, linken „Israel-Kritiker“ in der EU. Mir ist Ungarn generell lieber. Die sind wenigstens klein und unbedeutend. Antisemitismus, politische Einflussnahme auf die Notenbank, Medienkontrolle, Demokratie-Defizit. Über wen sprechen die EU-Kommissare eigentlich? Über Ungarn oder doch eher über sich selbst? In all den Tagen habe ich bisher nur einen einzigen westeuropäischen Artikel zu Ungarn gefunden, der nicht verlogen ist. Es handelt sich um ein aktuelles Interview in der deutschen Welt.
Es ist auch nicht irgendein Mufti, dessen Entlassung Lau hier fordert. Muhammad Ahmad Hussein ist der Groß-Mufti von Jerusalem. Ein Groß-Mufti ist die höchste religiöse Instanz der Sunniten. Wenn ihn jemand entlassen kann, dann nur Mahmud Abbas. Aber warum sollte Abbas das machen? Abbas hat Hussein im Jahr 2006 selbst ernannt. Es ist sein Mufti! Abbas weiß ganz genau, was sein Mufti da predigt. Es ist die Feier der Fatah-Gründung. Im besten Fall ist Lau naiv, im schlimmsten Fall ein Heuchler. Lau insinuiert die Entlassung des Muftis würde etwas ändern. Ganz so als stünden hinter Hussein Muftis bereit, die andere Inhalte predigen. Oh honey.
Schon direkt nach seinem Amtsantritt 2006 hat Hussein verkündet, dass Selbstmord-Attentate halal sind. Hussein gilt trotzdem als „moderat“. Der direkte Vorgänger von Hussein hieß Ekrima Sa’id Sabri und wurde noch von Arafat ernannt. Abbas hat ihn dann 2006 entlassen. Zur Ermordung von Rafik Hariri meinte Sabri damals trocken, man müsse nur die Protokolle der Weisen von Zion lesen, dann wüsste man wer dahintersteckt. Sabri predigt bis heute in der Al-Aqsa-Moschee.
Ein weiterer Vorgänger von Hussein ist der Namensvetter und alte Bekannte Husseini. Foto siehe unten. Hussein Jahrgang 2012 ist also in bester Gesellschaft. Er führt nur fort, was schon lange Tradition ist.
Reden dieser Art werden in der islamischen Welt jeden Freitag von bedeutenden religiösen Führern und Politikern gehalten. Allein der kleine Ahmud aus dem Iran hält jedes Jahr so eine Rede zum Al-Kuds-Tag. In die westlichen Medien tauchen diese Reden auch immer wieder auf. Die Reaktionen von Leuten wie Lau sind dabei immer wieder die gleichen: Wie bitte, wo bitte, was bitte? Schockierend! Das konnte ja keiner ahnen! Das habe ich nicht gewusst.
Heuchelei pur.
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americanviewer

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