Die Beschreibungen stoßen einigen auch sauer auf. Höchst unzufrieden ist etwa die Islamische Föderation (IF). Zunächst sind dort nüchterne Fakten über den Dachverband zu finden, etwa dass er die "Österreich-Sektion der türkischen Milli-Görüs-Bewegung" ist und heute als Bündnis von rund 60 Vereinen die zweitgrößte türkisch-islamische Organisation Österreichs ist. Auch seine wichtige Rolle in der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) wird betont: "Fuat Sanac, der derzeitige Präsident der IGGiÖ, wird der IF zugeordnet."
Doch dann heißt es: "Milli Görüs distanziert sich zwar von Gewalt, aber ihr sehr politisch orientiertes Theologieverständnis ist auf die Etablierung einer islamischen Rechts- und Gesellschaftsordnung ausgerichtet. In vielen Schriften werden Themen wie Integration und Dialog sehr kritisch betrachtet und Muslime vor der Gefahr der Assimilierung gewarnt." Die Milli-Görüs-Bewegung propagiere eine "Gerechte Ordnung" - "ein umfassendes soziales, ökonomisches und politisches Regelungssystem, das auf islamischer Grundlage beruht". Ihr Gründer - der kürzlich verstorbene türkische Politiker Necmettin Erbakan - spreche offen von einer "angeblichen zionistischen Weltverschwörung. Das Modell einer säkularen Demokratie lehnte Erbakan ab."
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