(Institut für Islamfragen) Nach einem Bericht
der kuwaitischen Zeitung "assafir" konnten die Islamisten in Ägypten ihren
ersten Sieg im Bereich der Gesetzgebung nach dem Sturz Mubaraks erzielen und
ihren Wunsch nach Einführung des islamischen Gesetzes [arab. Sharia] in Ägypten
ins ägyptische Parlament einbringen, wo man im März 2012 darüber diskutierte.
Das ägyptische Strafgesetz soll, so ihr Anliegen, gemäß des Sharia-Rechts
modifiziert werden. Verbrechen wie Tötung oder Diebstahl sollen schwer bestraft
werden. Details zu den Beratungen wurden folgendermaßen geschildert:
* "Der Totschläger wird mit der Todesstrafe bestraft.
* Wer Eigentum oder Geld raubt, wird bestraft, indem seine
Füße und Hände kreuzweise abgehackt werden.
* Wer bei einer Tat sowohl raubt als auch tötet, wird
bestraft, indem er gekreuzigt wird.
* Falls der Täter durch seine Tat lediglich schikanieren
wollte, ohne dabei zu rauben oder zu töten, wird er solange in Gewahrsam
gehalten, bis er Buße tut."
Vertreter der al-Azhar Moschee in Ägypten nahmen an der
Parlamentssitzung teil und äußerten ihre eingeschränkte Zustimmung zur
vorgeschlagenen Gesetzesänderung. Muhammad Uthman, einer der Vertreter der
al-Azhar Moschee, sagte: "Das islamische Gesetz [arab. Sharia] schreibt einige
Gesetze vor, die 'Grenzen' [arab. Hudud] genannt werden. Diese Gesetze müssen
nach ihrem Wortlaut angewandt werden, ohne jegliche Abmilderung oder
Übertreibung. Diese Gesetze müssen in allen Zeiten angewandt werden."
Zum Schluss der Sitzung beschloss das ägyptische Parlament,
die Abstimmung über die vorgeschlagene Gesetzesänderung auf die nächste
Parlamentssitzung zu vertagen.
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