Thursday, May 03, 2012

Anklage gegen al Kaidas deutsche Helfer

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen vier Mitglieder der sogenannten Düsseldorfer Zelle erhoben. Den 27 bis 32 Jahre alten mutmaßlichen Islamisten wird die Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung al Kaida vorgeworfen, wie die Bundesanwaltschaft am Donnerstag mitteilte. Die Männer sollen laut Anklage im Auftrag der Al-Kaida-Führung einen Terroranschlag in Deutschland geplant haben. Die Zelle um den hauptverdächtigen Marokkaner Abdeladim El-K. war im April 2011 nach monatelangen Observationen ausgehoben worden. Laut Anklage planten sie Anschläge mit selbstgebauten Bomben und experimentierten in Düsseldorf bereits mit verschiedenen Chemikalien am Bau eines Zünders. Den Befehl zu einem Blutbad soll der 30-jährige El-K. während seiner Ausbildung in einem Terrorcamp im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet von einem hochrangigen Al-Kaida-Mitglied erhalten haben. Dort lernte er den Umgang mit Schusswaffen. "Zudem wurde er in die Verschlüsselungsmethoden der Terrororganisation eingewiesen und erhielt Zugriff auf Bombenbauanleitungen sowie Computerprogramme zur Produktion von Bekennervideos", teilte die Bundesanwaltschaft mit. Der Marokkaner hatte in Bochum studiert und war für die Behörden bis zu seiner Rückkehr aus dem pakistanischen Waziristan im Mai 2010 ein unbeschriebenes Blatt. Auf ihn wurde das Bundeskriminalamt (BKA) nach Hinweisen eines US-Geheimdienstes aufmerksam und hatte den Mann seit Anfang 2010 im Visier. Bei den weiteren Beschuldigten, die sich nun neben El-K. vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten müssen, handelt es sich um den 32-jährigen Deutsch-Marokkaner Jamil S., den 20-jährigen Deutsch-Iraner Amid C. und den 27-jährigen Deutschen Halil S.
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