Lars Adler, der Mitinhaber der Nürnberger Firma Hoff-Interieur, hat sich bei
der Jerusalem Post für die antisemitischen Hassmails an Frau Eti Doron,
einer Ladenbesitzerin in Tel Aviv entschuldigt.
Die antisemitischen E-Mails, in denen Juden als Krankheit, Lügner und
Betrüger beschimpft wurden, haben auch bei den Lesern der Israel Nachrichten
für eine Welle der Empörung gesorgt.
Lars Adler gibt in seiner Entschuldigung die bei der Jerusalem Post
veröffentlicht wurde an, dass die rassistischen E-Mails von seinem Vater, Walter
Adler, dem pensionierten Gründer der Firma, ohne sein Wissen gesendet wurden,
während er außer Landes weilte.
“Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass wir die Beleidigungen gegen Frau Doron,
ihre Religion und Ihr Volk sehr bedauern, da wir wirklich sehr liberale,
kosmopolitische und offene Menschen sind, die seit vielen Jahren mit vielen
Ländern Handel treiben.”
Er schreibt weiter, dass die E-Mails von seinem 75 Jahre alten Vater
stammten, der seit fünf Jahren an einer psychischen Krankheit leide und deshalb
auch keinen Zugang zum operativen Geschäft mehr habe.
Michael Doron, der Bruder von Eti Doron, bezweifelt jedoch
Lars Adlers Darstellung. Seine Schwester habe auch einen von Walter Adler selbst
unterzeichneten Entschuldigungsbrief bekommen und dieser Brief sowie auch die
vorherigen antisemitischen E-Mails seien sehr gut artikuliert und durchdacht
gewesen. Sie erschienen ihm nicht wie die Schreiben eines psychisch Kranken.
“Wie ist es möglich, dass ein Mann der angeblich an Demenz leidet über das
geplatzte Geschäft mit Eti Doron bescheid wusste und ihre E-Mail Adresse kannte,
wenn er laut Aussagen seines Sohnes keinerlei Zugang mehr zu geschäftlichen
Angelenheiten der Firma hat”, fragt Michael Doren.
Er und seine Schwester Eti zweifeln jedenfalls nicht daran, dass der
Entschuldigungsbrief von HOFF-Interieur nur deshalb geschrieben wurde, um ein
Gerichtsverfahren zu vermeiden.
Die Anti-Defamation League, eine Organisation die gegen
Diskriminierung und Diffamierung von Juden eintritt erklärt, dass die
Korrespondenz ein Hinweis auf den Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft
ist, gegen den angegangen werden muss.
“Ganz klar, dieses Individuum ist ein Antisemit, dessen wahre Gesinnung erst
durch einen geschäftlichen Disput zum Vorschein kam”, sagt ADL-Chef Abraham
Foxman.
Fraglich ist, ob es auch eine Entschuldigung von Walter Adler
und HOFF-Interieur gegeben hätte, wenn die Briefe nicht öffentlich gemacht
worden wären.
Redaktion IsraelNachrichten
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