Archäologen und ägyptische Intellektuelle sind alarmiert, weil Dorfbewohner im Wüstensand unterhalb der Pyramiden von Dahschur mit Bauarbeiten begonnen haben. Etwa 200 Bewohner verschiedener Dörfer aus der Region fingen in der vergangenen Woche damit an, in Sichtweite der historischen Bauwerke aus der Pharaonenzeit einen Friedhof anzulegen.
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Die Behörden hätten auf Hilferufe engagierter Bürger bislang nicht reagiert, berichteten Aktivisten am Samstag. Obwohl die Grabstätten illegal errichtet werden, dürfte es schwierig werden, dies später wieder rückgängig zu machen. Denn nach islamischer Vorstellung darf die Totenruhe nicht gestört werden.
Die bekannteste der Pyramiden von Dahschur bei Kairo ist die sogenannte Knickpyramide des Snofru. Auch in der Umgebung der Nekropole von Sakkara, wo die Stufenpyramide steht, hatte es nach Angaben von Experten kürzlich einen ähnlichen Vorfall gegeben.
Seit dem politischen Umbruch in Ägypten im Februar 2011 klagen Archäologen über eine Zunahme von illegalen Bauten und Raubgrabungen an verschiedenen Orten, unter anderem in Abydos. Ägyptische Intellektuelle beschwerten sich über den Kurznachrichtendienst Twitter über die Bauarbeiten. Sie warfen der islamistischen Regierung vor, das pharaonische Erbe nicht wertzuschätzen und forderten ein Eingreifen der Unesco.
evangelisch.de
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