Monday, March 11, 2013

Kritik an Imam-Einladung: Pfarrerin ruft Polizei

Der Arbeitskreis Bekennender Christen in Bayern (ABC) kritisiert, dass der Imam Idriz die Predigt in einem regulären Sonntagsgottesdienst gehalten habe. „Man kann nicht gleichzeitig das von unserem Herrn Jesus Christus eingesetzte Abendmahl feiern, wenn zuvor ein Geistlicher spricht, der als Muslim die Einheit von Jesus Christus mit dem Vater nicht akzeptieren kann“, teilte der stellvertretende Vorsitzende und Sprecher von ABC, Hans-Joachim Vieweger, mit.

Wenn in einem christlichen Gottesdienst das Tagesgebet nach Sure eins aus dem Koran gestaltet werde, handele es sich um eine nicht zulässige Religionsvermischung und um einen Verstoß gegen das Erste Gebot. Dort heißt es: „Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Vieweger erklärte: „Im christlichen Gottesdienst geht es nach einheitlichem kirchlichen Verständnis darum, dem dreieinigen Gott die Ehre zu geben. Anderes hat da keinen Platz.“

Idriz hatte in seiner Predigt aus dem Koran zitiert und gesagt: „Unser und Euer Gott ist ein und derselbe.“ ABC-Sprecher Vieweger teilt diese Meinung nicht.

Imam Idriz ist nicht unumstritten. Auf Anfrage von pro teilte das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz mit, dass es „in der Vergangenheit erwiesenermaßen Beziehungen der Islamischen Gemeinde Penzberg und von Herrn Idriz zu Organisationen des islamistischen Extremismus wie der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs und der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland gegeben“ habe. Aktuell seien aber keine formalen Anknüpfungspunkte zwischen IGP und den islamistischen Organisationen feststellbar. „Auch liegen hier keine Anhaltspunkte dafür vor, dass Herr Idriz seine seelsorgerische Tätigkeit für extremistische Zwecke missbrauchen könnte.“

Die Süddeutsche Zeitung berichtet in ihrer Onlineausgabe von unschönen Szenen, die sich am Sonntagmorgen vor der Lukaskirche ereignet hätten. „Hier predigt ein vom Verfassungsschutz beobachteter Imam!“, zitiert die Zeitung eine Protestierende. Der Imam habe geantwortet: „Ihre Organisation ist aber der Terrorisierung auch sehr nah.“ Protestflyer seien verteilt worden, die Stimmung aufgeheizt gewesen.

Im Vorfeld habe es „zum Teil sehr bedrohlich formulierte“ E-Mails gegeben, zitiert die Zeitung Pfarrerin Frankenberger. Sie habe sich nicht vorstellen können, mit welchem Hass und welcher Radikalität Menschen in dieser Stadt reagieren würden. Deswegen hätte sie sich dazu entschlossen, die Polizei zu informieren.
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