Monday, April 29, 2013

Libanon verbietet preisgekrönten Film mit israelischen Schauspielern

BEIRUT (inn) – Der preisgekrönte libanesische Film „The Attack“ darf in libanesischen Kinos nicht gezeigt werden. Der Grund: Teile davon wurden in Tel Aviv gedreht.

Filmemacher im Libanon müssen ihre Drehbücher den Behörden zur Bestätigung vorlegen. Das libanesische Innenministerium habe die Ausstrahlung des Films „The Attack“ verboten, weil der Regisseur Ziad Doueiri sich während der Filmaufnahmen in Israel befunden habe. Dies berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“ unter Berufung auf Doueiris Facebook-Seite. Der Libanese schreibt: „Um Dinge angemessen darzustellen und weil Teile des Films in Tel Aviv spielen, habe ich Teile des Films in Tel Aviv gedreht“. Er fügt an, dass er seine Entscheidung nicht bedauere und sich auch nicht dafür entschuldigen werde.
Die Ausstrahlung des Films war ursprünglich vom Innenministerium genehmigt worden. Erst nach einem Protestbrief des in Kairo ansässigen „Israel-Boykott-Büros“ der Arabischen Liga habe es das Verbot ausgesprochen. Doueiri bezeichnete das Verbot als „dumm und ungerecht“: Immerhin würden palästinensische Filme, die in Israel spielten, im Libanon gezeigt, selbst dann, wenn sie durch Israel finanziert würden. „Warum dürfen die gezeigt werden und dieser Film nicht? Sollten die Libanesen die palästinensische Flagge höher hängen als die Palästinenser selbst?“
Der Film „The Attack“ ist am vergangenen Wochenende mit drei Preisen auf dem französischen COLCOA-Filmfestival in Hollywood ausgezeichnet worden. Ab Mai soll er in Frankreich, ab Juni in den USA ausgestrahlt werden.
INN

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