Thursday, April 25, 2013

Solidaritätskundgebung für "Boston-Bomber" in Wien

"Wir wissen, dass die beiden unschuldig sind": Eine Facebook-Gruppe ruft zu einer Demonstration für die mutmaßlichen Attentäter Dzohar und Tamerlan Tsarnaev auf. Die Polizei erwartet keine Ausschreitungen.
"Salam Alleykum, liebe Geschwister", mit diesen Worten beginnt ein Eintrag auf einer Facebook-Seite, auf der zu einer Solidaritätskundgebung für die mutmaßlichen Attentäter des Boston-Marathons aufgerufen wird. Da der Verdächtige Tamerlan Tsarnaev bei einer Verfolgungsjagd erschossen wurde und sein jüngerer Bruder, der angeklagte Dzohar, nicht sprechen könne, müssten "wir liebe Geschwister für ihn reden". Denn, "Muslime halten immer zusammen egal was passiert - und das macht uns zu besonderen Menschen! Wir wissen alle, dass die beiden unschuldig sind!", schreiben die Organisatoren der Demonstration. Stattfinden soll die Aktion vor der Botschaft der Vereinigten Staaten im neunten Wiener Bezirk um 16 Uhr. Bis Donnerstagvormittag hatten sich allerdings nur 27 Facebook-Nutzer dazu angemeldet. Auch in Hamburg soll eine Aktion unter dem gleichen Motto stattfinden. Laut der Polizei ist eine Solidaritätskundgebung in Wien-Josefstadt angemeldet, allerdings nicht in Wien-Alsergrund. Man werde aber beide Veranstaltungen beobachten, betonte ein Sprecher. Auf Spekulationen zur Anzahl der Teilnehmer wollten sich die Behörden nicht einlassen. Jedenfalls rechne man nicht damit, dass es "in die Hunderten geht". Auch gehe man nicht davon aus, dass es zu Ausschreitungen komme. Spielzeug-Fernbedienung für Bomben Unterdessen wurden am Donnerstag neue Details über die beim Boston-Marathon eingesetzten, selbstgebastelten Bomben öffentlich: Sie sollen mit Hilfe einer Fernbedienung ausgelöst worden sein, die in Spielzeugautos verwendet wird. Das berichteten US-Ermittler vor einem Parlamentsausschuss, wie Abgeordnete anschließend sagten. Die Bauanleitung zu den Sprengsätzen sollen die beiden mutmaßlichen Attentäter demnach im Islamistenmagazin "Inspire" gefunden haben, das im Internet von der Gruppe al-Qaida im Jemen verbreitet wird. Der Sprengstoff stamme aus einem Geschäft für Feuerwerkskörper in New Hampshire, hieß es. Bei dem Anschlag, den die Tsarnaev-Brüder verübt haben sollen, wurden in der vergangenen Woche drei Menschen getötet und mehr als 260 verletzt.
diepresse

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