Geheimdienst entdeckt mehr islamistische Bundeswehr-Soldaten

Der Geheimdienst der Bundeswehr hat im vergangenen Jahr Hunderte Extremisten in den Reihen der Armee aufgespürt. Von insgesamt rund 400 betroffenen Soldaten hätten mehr als 300 eine rechtsextreme Gesinnung, sagte der Chef des Militärischen Abwehrdienstes (MAD), Ulrich Birkenheier, am Sonntag im Deutschlandfunk. Etwa 50 weitere seien als islamistische Extremisten eingestuft worden. "Der Schwerpunkt liegt bei Bestrebungen im rechten Bereich", sagte der MAD-Chef. Für rechtsextremes Gedankengut sei vor allem die Gruppe der Männer zwischen 18 und 25 Jahren anfällig. Für sie sei die Bundeswehr attraktiv, "weil dort eine bestimmte Struktur herrscht", sagte Birkenheier. Außerdem sei der Umgang mit Waffen "für einige sehr interessant". Die Zahl der enttarnten Islam-Extremisten sei zuletzt "spürbar" gestiegen, sagte Birkenheier. 2011 habe es gut 40 solcher Fälle gegeben, 2012 seien es schon 50 gewesen. Besonders auffällig seien hier Konvertiten, die sich radikalisierten.
spiegel