Ein kenianischer Rechtsanwalt will Israel und Italien verklagen, weil sie für Jesu Tod am Kreuz zuständig seien. Bei seiner Argumentation stützt er sich auf das altrömische Recht.
Dola Indidis, Rechtsanwalt und früherer Sprecher der Gerichte in Kenia, will den widerrechtlichen Tod Jesu neu aufrollen lassen. Dazu dient ihm eine Sammelklage gegen den Staat Israel und die Republik Italien, sowie gegen verstorbene Kaiser und Könige aus der römischen Zeit beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Das berichtete die israelische Zeitung „Jerusalem Post“ unter Berufung auf „The Nairobian“.
Demnach stehen auf der Liste der Angeklagten Kaiser Tiberius, Pontius Pilatus, König Herodes und andere. Israel und Italien könnten verklagt werden, weil sie nach ihrer Unabhängigkeit in ihre Gesetze das römische Recht eingegliedert hätten, das zur Zeit Jesu gegolten habe, argumentiert Indidis. Die gesamte Beweisführung für die Klage liege im Neuen Testament vor und zeige, dass der „Mann aus Nazareth“ einen unfairen Prozess erhalten habe.
Der Kenianer ist überzeugt von seinen Erfolgschancen, obgleich ein Gericht in Nairobi seine Klage schon zurückgewiesen habe. Ein Sprecher des Internationalen Gerichtshofs (ICJ) hat auf Anfrage der juristischen Webseite „Legal Cheek“ geantwortet: „Der ICJ ist nicht zuständig, da er nur zwischenstaatliche Streitigkeiten schlichtet. Sogar theoretisch ist eine Behandlung dieses Casus undenkbar.“
Von Ulrich W. Sahm / INN
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