Sitzen bald sieben Parteien im deutschen Bundestag? Glaubt man einer aktuellen Umfrage, könnte die "Alternative für Deutschland" nach der Wahl am 22. September in den Bundestag einziehen. Die Eurokritiker kratzen an der Fünf-Prozent-Hürde. Auch die Piraten - aktuell bei 3 Prozent - sind nicht völlig chancenlos. Die Mehrheit von Schwarz-Gelb ist akut gefährdet.
Zusammen mit den etablierten Parteien wären dann sieben Parteien im Bundestag vertreten. Die eurokritische "Alternative für Deutschland" (AfD) steigerte sich laut einer Forsa-Umfrage auf 4 Prozent, das ist der bislang beste Wert im Wahltrend. Die Piraten liegen weiterhin bei 3 Prozent. Viele Wähler haben ihre Entscheidung noch nicht getroffen und könnten für eine Überraschung am Wahlabend sorgen.
Zweieinhalb Wochen vor der Bundestagswahl liegt die schwarz-gelbe Koalition mit zusammen 45 Prozent knapp vor dem Oppositionslager, das auf 43 Prozent kommt. Die Union rutscht um einen Punkt auf 40 Prozent, die FDP verharrt bei 5 Prozent. Die Grünen kommen wie in der Vorwoche auf 11 Prozent, die Linke fällt um einen Punkt auf 9 Prozent.
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat nach dem TV-Duell mit Kanzlerin Angela Merkel in der Wählergunst zugelegt. In dem am Mittwoch veröffentlichten Wahltrend für "Stern" und RTL gewinnt die SPD im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt hinzu und kommt auf 23 Prozent. Am Tag nach dem Duell entschieden sich sogar 24 Prozent der Befragten für die SPD. Die statistische Fehlertoleranz der Umfrage liegt bei plus/minus 2,5 Prozentpunkten.
Die politischen Konstellationen in einem Parlament mit sieben Parteien wären zumindest interessant. Eine Mehrheit für Schwarz-Gelb wäre unter diesen Voraussetzungen nahezu unmöglich, und sowohl eine Ampel (Rot-Gelb-Grün) als auch Rot-Rot-Grün wurden bereits ausgeschlossen - sie sind mit dem derzeitigen Spitzenpersonal auch kaum vorstellbar. Als einzige Alternative mit einer stabilen Mehrheit würde sich also eine Neuauflage der großen Koalition anbieten.
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