Saturday, September 07, 2013

Kein Antisemitismus im Berliner Olympiastadion

American Jewish Committee fordert Berliner Senat zur Intervention auf
In einem offenen Brief an Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit fordert das American Jewish Committee vom Berliner Senat eine öffentliche Stellungnahme zum Skandal-Konzert des ehemaligen Pink Floyd Sängers Roger Waters am Mittwoch, dem 4. September sowie eine Überprüfung zur Anwendung der Hausordnung.
„Es ist grotesk, wenn Roger Waters die antisemitische Bildsprache seiner Bühnenshow leugnet. Wenn ein gehörntes Schwein mit Davidstern, Hammer, Sichel und Dollarzeichen dargestellt wird, dann bedient dies vielfältige und uralte antisemitische Stereotype“, sagte Deidre Berger, Direktorin des AJC Berlin Ramer Institute.
Bei früheren Shows hat der Unterstützer eines Total-Boykotts gegen Israel ein Schwein mit aufgedrucktem Davidstern, Dollarzeichen, dem Symbol der Firma Shell sowie Hammer und Sichel platzen und vom Publikum zerreißen lassen. Roger Waters lehnt jeglichen Austausch und Kontakt mit dem jüdischen Staat ab und bezeichnet diesen als „Apartheitsstaat“. Auch in Düsseldorf sorgt eine geplante Show für den 6. September für Diskussionen. Die jüdische Gemeinde der Landeshauptstadt rief zum Boykott auf und erklärte, dass das Bühnenbild Assoziationen zur Bildsprache des Nationalsozialismus wecke.
„Ausgerechnet am Abend des jüdischen Neujahrsfestes Rosh Hashana plant Waters seine Skandal-Show im Berliner Olympiastadion, das von den Nazis für zahlreiche Propaganda-Events missbraucht wurde.“
„Der Berliner Senat ist Eigentümer des Olympiastadions. In dessen Hausordnung werden explizit politische Propaganda, rassistische und fremdenfeindliche Parolen verboten. Wir fordern den Berliner Senat auf, dass er sich zu dieser antisemitischen und israelfeindlichen Stimmungsmache positioniert und die Anwendung der Hausordnung konsequent durchsetzt. Auch der Veranstalter „Semmel Concerts“ steht in der Pflicht zur Anwendung der Hausordnung“, erklärte Berger weiter.
haolam

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