Saturday, September 14, 2013

Viele Tschetschenen in Deutschland radikalisieren sich

Der Zuzug tschetschenischer Asylbewerber nach Deutschland ruft bei deutschen Sicherheitsbehörden Beunruhigung hervor: Es werde beobachtet, "dass sich viele Tschetschenen in Deutschland radikalisieren", sagte der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Auch an teilweise gewalttätigen Vorfällen in Asylbewerberunterkünften seien Tschetschenen beteiligt gewesen. Sie seien "der salafistischen Szene zuzurechnen". Die Sicherheitsbehörden befürchten dem Bericht zufolge, dass die islamistische Terrororganisation "Kaukasisches Emirat" in Deutschland Zulauf erhalten könne. Zudem stellen sie fest, dass immer mehr junge Tschetschenen sich der salafistischen Szene in Deutschland anschlössen. Nach dem Anschlag auf den Boston-Marathon im April durch zwei junge Tschetschenen haben die Sicherheitsbehörden ein besonderes Augenmerk auf die tschetschenischen Islamisten in Deutschland. Eine Aufklärung ihrer Aktivitäten erweist sich dem Bericht zufolge jedoch als schwierig, weil sie sich in abgeschotteten Clan-Strukturen bewegen und staatlichen Stellen mit Misstrauen begegnen. Das Bundesamt für Verfassungsschutz beziffert die Anhänger des "Kaukasischen Emirats" in Deutschland auf 200. Seit 2005 beobachte man Bestrebungen, "von Deutschland aus durch die Sammlung von Spendengeldern und die Rekrutierung von Kämpfern die Separatisten im Nordkaukasus logistisch und finanziell zu unterstützen", sagte Maaßen. Allein in Berlin werden demnach 60 Tschetschenen dem "Kaukasischen Emirat" zugerechnet. Nach Angaben des Verfassungsschutzes beteiligten sich junge Tschetschenen an salafistischen Islamseminaren, Koranverteilungen oder an Demonstrationen gegen islamfeindliche Gruppierungen wie Pro NRW. Allgemein fielen sie durch eine hohe Gewaltbereitschaft auf. Neben Berlin und Nordrhein-Westfalen gilt Bayern als Schwerpunkt ihrer Aktivitäten.
donaukurier

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