Monday, November 18, 2013

Im syrischen Bürgerkrieg: Deutscher Nationalspieler von Bombe zerfetzt - Er spielte mit Khedira und Boateng und wurde Islamist

Was von Burak Karan bleibt, ist ein eilig zusammengeschnippeltes Youtube-Video und die bittere Vermutung, dass ein weiterer junger Mann sein Leben weggeworfen hat – wie er glaubte, im Namen Allahs. "Er hat sein Zuhause verlassen um fisabilillah (auf dem Weg Gottes; d.Red.) gegen die Ungerechtigkeit von Bashar al-Assad zu kämpfen", steht unter dem Video. Und weiter: "Die Mujahidin (zu deutsch: Mudschahid, islamistische Widerstandskämpfer; d.Red.) in Azaz (Syrien) berichten, dass er wie ein Löwe in das Gebiet der Kuffar gestürmt ist (PKK, Möge Allah sie allesamt vernichten) und Freude daran hatte sie zu bekämpfen. Nun ist er bei seinem Herrn im Herzen grüner Vögel, in sha' Allah. Möge Allah ihn akzeptieren, seine Gattin, seine Kinder und Familie beschützen und zusammen mit ihn Hand in Hand ins Paradies eingehen lassen. Allahumma Âmin (Oh Allah, Amen; d.Red.)." Burak Karan starb am 11. Oktober diesen Jahres bei einem Luftangriff des syrischen Diktators Baschar al-Assad nahe dem Dorf Azaz, kurz hinter der türkisch-syrischen Grenze. Bei seinem Namen werden einige Fußballer in Deutschland aufhorchen. Karan, der mit 26 Jahren gestorben ist, war einst einer von ihnen. Einer auf dem Weg nach ganz oben. Mit Kevin-Prince Boateng, Sami Khedira und Dennis Aogo hat er in den U-Nationalmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zusammen gespielt. Sieben Länderspiele bestritt er für Deutschland (U16 und U17). Ausgebildet wurde er bei Bayer Leverkusen, dem HSV, Hertha BSC und Hannover 96, spielte später kurz bei Alemannia Aachen. Bis er 2008, im Alter von 20 Jahren, seine Karriere plötzlich beendete. Warum, darüber wurde gerätselt. Doch nun wurde bekannt, dass sich Karan offenbar Islamisten anschloss. "Bild" berichtet, dass Karan Kontakt zum vorbestraften Salafisten Emrah Erdogan hatte. Im "Focus" sagt seine Schwester Zuhal: "Burak hat nur noch vom Dschihad und anderem kriegerischen Zeug gesprochen." Der Generalbundesanwalt leitete ein Ermittlungsverfahren wegen "Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung" ein. Offenbar aber blieb es bei einem Anfangsverdacht.Karan folgte laut "Bild" jedenfalls nicht Erdogan, der 2009 ins Al-Qaida-Gebiet nach Waziristan reisen wollte. Erst 2011 fand er seine Berufung, als in Syrien der Bürgerkrieg ausbrach. Welche Rolle Karan dort spielte, bleibt unscharf. Ein Internetvideo zeigt ihn mit Maschinengewehr. Sein Bruder Mustafa hingegen berichtet, dass er Spenden sammelte und vor Ort überprüfen wollte, ob sie korrekt verteilt werden. Darum soll er vor sieben Monaten mit seiner Frau und den beiden Söhnen an die türkisch-syrische Grenze gereist sein. Dort starb er durch eine Bombe Assads.
welt

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