Das islamistische Propagandavideo, in dem "Abu Osama" zu sehen ist, liegt der "Welt" vor. Veröffentlicht hat es die Terrorgruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante, ein Ableger des Al-Qaida-Netzwerkes, auf einschlägigen Internetseiten.
"Mein Name ist Abu Osama, ich komme aus Deutschland. Und ich bin vor circa vier Jahren Muslim geworden", sagt der islamistische Fanatiker. "Ich bin nach Syrien ausgewandert, um das Wort meines Schöpfers das höchste zu machen … Ich habe mich der Karawane des Dschihads angeschlossen."
In deutschen Sicherheitskreisen wird das Video aus dem syrischen Bürgerkrieg derzeit von Experten des Verfassungsschutzes geprüft. Ihr primäres Ziel ist es, die Authentizität der Aufnahme festzustellen und die Identität des Dschihadisten herauszufinden.
Sollte der Konvertit tatsächlich für die syrische al-Qaida kämpfen, wäre das Video der erste Beleg für einen Deutschen in den Reihen der Terrororganisation. Weiter erklärt der Konvertit, es sei Pflicht für die Muslime in Deutschland, nach Syrien auszuwandern und dort in den Dschihad zu ziehen. "Bruder und Schwester, macht die Auswanderung in den Dschihad. Der Dschihad ist Pflicht. Beteilige dich am Dschihad", sagt "Abu Osama". "Sag nicht, wir sind Terroristen. Wer sind Terroristen? Die Amerikaner sind die Terroristen!"
Und anschließend liefert der selbst ernannte Dschihadist auch noch eine Begründung für die Wahl seines Kampfnamens: "Warum habe ich mich Abu Osama genannt?' Weil ich Osama Bin Laden liebe. Warum? Er hat den Köpfen der Ungerechtigkeit einen Schlag verpasst!" Bereits seit Jahresanfang warnt der Verfassungsschutz regelmäßig vor einem wachsenden Strom radikaler Islamisten aus Deutschland, die nach Syrien reisen, um sich dort am bewaffneten Kampf gegen das Assad-Regime zu beteiligen. "Weit über 210 Leute, die wir kennen, sind nach Syrien gegangen. Das Dunkelfeld kennen wir nicht", sagte Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, noch im Oktober.
Rund 60 Prozent der ausgereisten Islamisten seien deutsche Staatsbürger. Einige von ihnen sollen noch minderjährig sein.
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