Saturday, April 12, 2014

Bildungsfernsehen

An diesem Wochenende zeigen das bayerische Staatsfernsehen und ARTE mit “24h Jerusalem” eine Dokumentation, auf die deren Macher so stolz sind, daß sie selbst einen Boykottversuch durch “Palästinenser” und Araber “als produktive Lektion” sehen.
“‘Die kulturelle, wissenschaftliche und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Israel bedeutet für engagierte Palästinenser ‘normalization’, eine Etablierung des Status quo’, sagt Produzent Kufus. ‘Die Aktivisten der Boykottbewegung wählen also spezielle Projekte aus, die sie mit Sanktionen belegen. Wir mussten erkennen, dass dies eines der wenigen Mittel ist, das sie überhaupt noch haben.’”
Wer so wohlwollend über Rassisten daherplappert, zu deren “wenigen Mittel[n]“ nicht selten die Drohung mit Gewalt und Totschlag gehört, ist sich denn auch nicht zu fein, zwischen seinen Bildern kleine Lektionen unterzubringen, die gar erhellend sind:
“Nach der israelischen Unabhängigkeit wurde die Stadt 1948 geteilt. Der Osten wurde Teil von Jordanien, der Westen Hauptstadt von Israel.”
“Jerusalem wurde 1948 eine geteilte Stadt. Der Westen war Teil von Israel, der Osten Teil von Jordanien.”
Es gab keinen Überfall arabischer Armeen auf den Staat, der eben seine Unabhängigkeit erklärt hatte. “Der Angriff”, log das ostzonale ND zweifellos, “erfolgte während der Ministerpräsident des jüdischen Staates, Ben Gurion, [..] den Arabern Zusammenarbeit für Frieden und Fortschritt anbot.”
Und wo es keinen als Vernichtungskrieg geplanten Krieg gegen die jüdische Demokratie und gegen die in ihr lebenden Juden gab, können später Terroristen auch keine Terroristen sein, müssen sie, leider, leider, in zionistischen Kerkern für ihre Taten schmachten.
“Knapp 5.000 Häftlinge sitzen zur Zeit wegen Vergehen mit politischem Hintergrund ein.”
Die “Aktivisten der Boykottbewegung” haben, scheint’s, ganze Arbeit geleistet.
tw24

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